Skip to Content Skip to Mainnavigation Skip to Meta Navigation Skip to Footer
Skip to Content Skip to Mainnavigation Skip to Meta Navigation Skip to Footer

Schnee, Ski und Spass: Wintersport ganz ohne Behinderung

Menschen mit Behinderungen müssen im Winter nicht auf die sportliche Nutzung des Schnees verzichten, denn das Wintersportangebot für Menschen mit Behinderung ist gross: Skifahren, Hockey, Langlauf… Da findet jeder etwas!

Foto eines Skifahrers, der über die Piste gleitet. | © unsplash

Wintersport eignet sich für Menschen mit Behinderungen. (unsplash)

Wer die Auswirkungen seiner kulinarischer Sünden über die Festtage gerne wieder loshaben möchte, der sollte den Schnee nutzen und sich sportlich betätigen. Das Angebot an Wintersportarten für Menschen mit Behinderung ist heutzutage sehr gross.

Monoski für rasanten Pistenspass

Wer die Geschwindigkeit liebt, der wird im Monoski das ideale Sportgerät finden. Auf einem Carvingski ist ein gefederter Rahmen mit einer Sitzschale angebracht. Das Gleichgewicht hält man mit kleinen Skiern am Ende von zwei kurzen Stöcken. Dieses Sportgerät ist geeignet für Menschen mit Querschnittlähmung, Spina Bifida oder Multipler Sklerose, aber auch für Personen mit einer beidseitigen Oberschenkelamputation oder einer Cerebralparese. Wichtig für die Nutzung des Monoskis sind eine gute Rumpfstabilität, funktionierende obere Extremitäten, Greiffunktion der Hände, und Flexion der Hüft– bzw. Kniegelenke.

Der Monoski ist offensichtlich auch das Wintersportgerät der Schweizer Paralympioniken. Schweizer Athletinnen und Athleten gewinnen an den Paralympics regelmässig Medaillen und sind auch im Weltcup stets vorne dabei.

Gute Rumpfstabilität vorausgesetzt

Eine stabilere Variante für die Piste ist der Bi-Ski. Da dieses Gerät auf zwei Skiern steht, gleitet es stabiler, verliert dafür an Wendigkeit. Ob mit oder ohne Skistöcke, hier braucht der Wintersportler eine Begleitperson, die lenkt. Somit ist dieses Sportgerät auch für Menschen mit einer Cerebralparese, Tetraplegie, Hemiparese. Einzige Voraussetzung zum Mitfahren ist die Fähigkeit, angewinkelt sitzen zu können.

Ein ähnliches Prinzip wie beim Bi-Ski wird auch für Langlauf angewendet. Hier kann man mit einem Langlaufschlitten über die Loipen gleiten. Der Sportler ist fest mit Gurten auf dem Sitz angeschnallt und kann im Falle eines Sturzes schnell wieder hochkommen. Voraussetzung für den Sport sind wie beim Monoski eine gute Rumpfstabilität und gut funktionierende obere Extremitäten.

Eine weitere Alternative für Menschen mit Gehbehinderung, denen das Monoski nicht zusagt, ist der Skibob, sagt Martina Heym, EnableMe-Fachexpertin für Sport. Dabei sitzt man auf ein fahrradähnliches Sportgerät, an dem statt Rädern Skier befestigt sind.

Ein Bein – drei Skier

Auch Menschen mit einer Unterschenkelamputation können auf zwei Skiern und dem Snowboard problemlos fahren. Wichtig ist hier, dass die Prothese mit einer Oberhülse ausgestattet ist, um die auftretenden Kräfte auch optimal auf die Ski übertragen zu können. Liegt eine Oberschenkelamputation vor, ist das Fahren auf einem Ski mit Krückenskiern die Lösung. Die deutsche Skilehrerin Martina Heym macht das seit elf Jahren vor. Einsteigern empfiehlt sie, unbedingt einen Kurs mit einer Skilehrerin bzw. einem Skilehrer, der ebenfalls auf Krückenskiern fährt, zu machen.

Sportlich ambitionierte und erfahrene Menschen mit Oberschenkelamputation können sich sogar auf einem Snowboard versuchen. Mit dem Langlaufschlitten, Krückenskiern und/oder der Oberhülse kann man auch wunderbare Schneetouren unternehmen

Sehende Begleitung

Für Menschen mit einer Sehbehinderung empfiehlt sich eine Begleitperson. Wer die paralympischen Wettkämpfe mitverfolgt, weiss, wie schnell man auch ohne oder eingeschränktem Sehvermögen eine Piste runter sausen kann! Die Begleitperson lenkt den Sportler durch Zurufen der Richtung. Dies ist jedoch nur empfehlenswert auf bekannten Pisten mit wenig Verkehr.

Das Buch «skiblind» bietet eindrücklichen Einblick in die Welt eines blinden Skifahrers. Sehbehinderte Sportbegeisterte haben weiter die Möglichkeit zum Langlauf und sogar zum Biathlon – Vorbild ist da die blinde und mehrfache Paralympics-Siegerin Verena Bentele. Ein Begleitläufer gibt ihr durch Zurufe die Richtung vor und mittels eines akustischen Signals visiert Bentele mit ihrem Gewehr die Zielscheibe an.

Fernab der Piste

Wer keine Lust auf Pisten und Berge hat, der kann sich vielleicht mehr für Eishockey erwärmen. Eine ganz besondere Art ist das Sledge Hockey, das bei den Paralympics zu den beliebtesten Sportarten gehörte.

Ebenfalls auf dem Eis wird Curling gespielt. Dieser Sport lässt sich problemlos aus dem Rollstuhl heraus spielen. Einzige besondere Anschaffung ist hier ein Stossstock, der sogenannte Stick. Dieser ist ein teleskopartiger Stiel und dient als verlängerter Arm des Spielers, der je nach Bedarf in der Länge verändert werden kann. Der wesentliche Unterschied zum «Fussgängercurling» ist, dass das Wischen wegfällt, weshalb der Stein umso gezielter gestossen werden muss.   

Es gibt noch zahlreiche weitere Angebote wie Schlittschuhfahren, Eisklettern und vieles mehr. Grundsätzlich lässt sich fast jedes Sportangebot auch mit einer Behinderung nutzen.


Ist dieser Artikel lesenswert?

Fehler gefunden? Jetzt melden.

Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?