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Archiviert: 2022-05-31

Vier Ringe für Menschen mit Behinderung

Das Center for Disability and Integration (CDI-HSG) an der Universität St. Gallen hat erstmals den «Commitment to Action»-Preis vergeben. Mit diesem werden Organisationen ausgezeichnet, die sich vorbildlich für die Integration von Menschen mit Behinderung am ersten Arbeitsmarkt engagieren. Zu den Preisträgern gehört die Audi AG.

Audi | © Unsplash

Audi (Unsplash)

Ausschlaggebend für die Juryentscheidung war eine mit der Montage des Audi A4 gemeinsam entwickelte transparente und zugleich strukturierte Systematik zur nachhaltigen Integration von leistungsgewandelten und schwerbehinderten Mitarbeitenden. Im Rahmen des Projekts «LGW Koordinationsteam I/PI-4» kommen Kenntnisse und Fähigkeiten dieser Mitarbeitenden so produktiv wie möglich zum Einsatz. 

Massstab ist das Erreichen der sogenannten «Audi-Standardleistung», die durch entsprechende Arbeitsplatzanpassungen oder Qualifikationen auch von Mitarbeitenden mit Behinderung erreicht werden kann.   

«Integration statt Ausgrenzung»

Audi arbeitet nach dem Grundsatz «Integration statt Ausgrenzung», und so gibt es keine ausschliesslich für Menschen mit Behinderung geschaffene Organisationseinheiten. Vielmehr bleiben die Mitarbeitenden mit Behinderung, wenn immer möglich, in ihrem gewohnten Arbeitsumfeld. Falls Einschränkungen durch Arbeitsplatzanpassungen und ähnliche Interventionen nicht kompensierbar sind, wird in umliegenden Organisationseinheiten nach einer geeigneten Arbeitsstelle gesucht. 

Koordinationsteam im Zentrum

Im Kern des Integrationsprozesses befindet sich das Koordinationsteam, das aus Vertretern verschiedener Anspruchsgruppen besteht. Personalreferent, Schwerbehindertenvertretung, Betriebsrat, Werksarzt, Segmentleiter, Experten, etc., kommen regelmässig zu Besprechungen über die Mitarbeitenden zusammen, welche die «Audi-Standardleistung» nicht (mehr) erbringen können. Die Leistungseinschränkung wird in Bezug zum Arbeitsplatz festgelegt und mindestens ein Mal pro Jahr erneut evaluiert.    

Autoproduktion | © Unsplash Autoproduktion (Unsplash)

Verschiedene Steuerungsinstrumente

Zum bedarfsgerechten und bestmöglichen Einsatz der Mitarbeitenden wurden Steuerungsinstrumente entwickelt. So gibt es ein standardisiertes Dokumentationssystem, in welchem Informationen über alle Mitarbeitenden mit Behinderung festgehalten werden sowie ein EDV-System, mit dem nach geeigneten Arbeitsplätzen gesucht werden kann. Integration und Effizienzsteigerung ist bei Audi Führungsaufgabe, deren Erfolg durch entsprechende Kennzahlen wie beispielsweise Leistungsstand der Abteilung, beantragte Fördermittel oder offene Fälle evaluiert wird.

Schwerbehindertenquote von 6 % erreicht

«Mit dieser Systematik ist es uns gemeinsam gelungen, vielen leistungsgewandelten und schwerbehinderten Menschen eine nachhaltige Perspektive bei steigender Produktivität zu geben», erklärt Peter Kössler, der Leiter des Werks Ingolstadt. Die Statistik belegt Kösslers Aussagen: Insgesamt beschäftigt die Audi AG derzeit 1620 Menschen mit Schwerbehinderung an den beiden deutschen Standorten Ingolstadt und Neckarsulm.   

Die Schwerbehindertenquote stieg damit in den vergangenen Jahren kontinuierlich auf 6,0%. Allein im vergangenen Jahr wurden 170 neue Arbeitsplätze für Mitarbeiter*innen mit Behinderung geschaffen. Zusätzlich absolvieren derzeit 20 schwerbehinderte Menschen ihre Ausbildung bei Audi. Nach erfolgreichem Abschluss erhalten sie ein unbefristetes Arbeitsverhältnis.

Aufträge an soziale Einrichtungen

Audi integriert aber auch über die eigenen Betriebsabläufe hinaus Menschen mit Behinderung in die Produktionsprozesse. So vergibt der Automobilhersteller auch Aufträge an soziale Einrichtungen. In Ingolstadt sind beispielsweise rund 500 schwerbehinderte Menschen in den Lebenshilfe Werkstätten beschäftigt. Durch dieses Engagement sichert das Unternehmen eine Vielzahl an Arbeitsplätzen in Zulieferbetrieben.

Teil der Audi-Familie

Die Vertreter von Audi zeigten sich über die Auszeichnung sehr erfreut. «Menschen mit Behinderung sind ein selbstverständlicher Teil unserer Audi-Familie», betonte Thomas Sigi, Personalvorstand der Audi AG: «Das bedeutet auch, sie komplett in das Arbeitsleben zu integrieren und ihnen bei Audi berufliche Perspektiven zu bieten.» Und Thomas Neuhaus, Personalleiter für die Fertigung im Audi-Werk Ingolstadt und dort Integrationsbeauftragter, ergänzte: «Mit dem Preis wird die gesamte Mannschaft ausgezeichnet und zugleich angespornt, auf diesem erfolgreichen Weg weiterzugehen.»    


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