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Le Copain – Ein Freund mit Fell

Was bei sehbehinderten Menschen schon lange gang und gäbe ist, setzt sich nun vermehrt auch bei motorischen Handicaps oder chronischen Erkrankungen durch: Ein Hund als ständiger Begleiter. Die Tiere können bis zu 50 Befehle erlernen und sind so eine wertvolle Hilfe im Alltag.

Foto eines Hundes, der mit einem Ball im Mund über eine Wiese rennt. | © unsplash

Hunde sind wunderbare Begleiter für Menschen mit Behinderungen. (unsplash)

Für Menschen mit einer motorischen Behinderung oder einer chronischen Erkrankung sind die Hilfs- und Begleithunde eine wichtige Stütze, um im täglichen Leben unabhängig zu sein. Die Hunde haben gelernt, wie sie einfache Aufgaben für ihr Frauchen oder Herrchen übernehmen können. Zu ihrem Aufgabenbereich gehören:

  • Öffnen und schliessen von Türen
  • Aufheben von heruntergefallenen Gegenständen (Schlüssel, Brille, Zigaretten, Papier, usw.)
  • Telefon abnehmen und bringen
  • Bezahlen an der für Rollstuhlfahrer meist zu hohen Kasse
  • Licht ein und ausschalten
  • Bei Bedarf Hilfe holen
  • Erinnerung zur Medikamenteneinnahme
  • und weitere Dienstleistungen

Hunde mit Herz

Genau so wichtig sind aber auch die Eigenschaften als vierbeiniger Freund. Die Hunde können helfen, leichter zwischenmenschliche Kontakte zwischen Fussgängern und Rollstuhlfahrern zu knüpfen. Nicht zu vergessen ist natürlich, dass die treuen Tiere ihren Herrchen und Frauchen viel Freude und Abwechslung bescheren. Allerdings muss beachtet werden, dass Hilfs- und Begleithunde genauso viel Auslauf, Pflege, Zuneigung und Tierbedarf benötigen wie alle anderen Hunde auch. 

Als am besten geeignete Rassen gelten – wie auch für Blindenhunde – der Golden Retriever und der Labrador. Die beiden Rassen sind besonders lernwillig, gutmütig, aufmerksam und intelligent. Ausserdem sind sie sehr umgänglich mit fremden Menschen, besonders mit Kindern. Auch vertragen sie sich gut mit anderen Hunden.

Hund auf einem Tisch neben einem Computer. | © unsplash Speziell ausgebildete Assistenzhunde sind eine gute Unterstützung im Alltag. (unsplash)

Vom Welpen zum Weggefährten

Der Verein «Le Copain» bildet seit 1993 in der Westschweiz solche Hunde aus. Im Alter von drei Monaten werden die Welpen bei Gastfamilien untergebracht. Hier werden sie auf das soziale Zusammenleben mit den Menschen gewöhnt, erlernen die elementaren Benimmregeln eines Hundes und erfahren, wie sie sich am besten in ihre neue Umgebung integrieren. Es gilt, sich den Umgang mit Menschenmengen und anderen Tieren anzueignen und sich in öffentlichen Verkehrsmitteln und an öffentlichen Orten zurechtzufinden.   

Nach zirka einem Jahr kommen die Hunde zur Schulung ins Schweizerische Zentrum für die Ausbildung von Assistenzhunden nach Granges im Wallis. Dort werden sie von verschiedenen Ausbildern unter der Leitung von Jean-Pierre Fougeiret über sechs Monate hinweg trainiert. Fougeiret liess sich in Frankreich ausbilden und ist der erste Behinderten-Hundetrainer der Schweiz. Nach dieser Zeit mit täglichem Training entscheiden die Mitarbeitenden, welche Hunde bei Menschen mit Handicap abgegeben werden können und für welche Tiere anderswo ein guter Platz gesucht werden muss. Nicht alle «Hundekandidaten» eignen sich, nur ruhige, zutrauliche und gehorsame Hunde können ihren Dienst als Hilfs- und Begleithunde vollbringen. Die Vierbeiner werden zwar praktisch nur in der Westschweiz ausgebildet, dennoch können die Hunde auch in den deutschsprachigen Teil der Schweiz abgegeben werden. Die Befehle für die Tiere werden so oder so auf Französisch beigebracht, der internationalen Standardsprache für Hilfs- und Begleithunde.   

Wir danken Le Copain für die Unterstützung bei der Erstellung dieses Fachbeitrags.


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