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Innere Reinigung durch Fasten

«Wer stark, gesund und jung bleiben will, sei mässig, übe den Körper, atme reine Luft und heile sein Weh eher durch Fasten als durch Medikamente.» – Hippokrates

Ein Kreuz, daneben ein Stück Brot und ein Glas Wasser. | © unsplash

Fasten hat längst nicht mehr nur mit Religion zu tun. (unsplash)

Fasten regt heilsame Prozesse an und ist eine etablierte Heilform der alternativen Medizin. Durch das bewusste Einlegen von Essenspausen kann die Lebensqualität erheblich verbessert werden. 

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Warum eigentlich Fasten?

Fasten ist eine der wirksamsten Entgiftungsmassnahmen. Die Reinigung wirkt sowohl auf physischer als auch auf psychischer Ebene. Zudem kann Übergewicht auf gesunde Art und Weise reduziert werden. Fasten wirkt ideal auf die innere Stagnation, welche ein nur allzu häufiges Problem in unserer schnelllebigen Zeit darstellt und Auslöser vieler Zivilisationserkrankungen sein kann. Eine Fastenwoche eignet sich ideal, um aus gewohnten Mustern auszubrechen und zum eigenen Rhythmus und einem Rhythmus mit der Natur zurückzufinden. Idealerweise ist sie ein Impuls für die psychische Entwicklung und Anlass, um schädliche (Ess-) Gewohnheiten infrage zu stellen und nach Abschluss der Fastenwoche auf eine gesunde Vollwertkost umzusteigen.

Erfolgsgeschichte des Fastens

Seit jeher hat der vorübergehende Nahrungsverzicht in vielen Religionen Tradition, beispielsweise das vierzigtägige Fasten im Christentum oder der Fastenmonat Ramadan. Auch in der Tierwelt gibt es unzählige Beispiele, dass die Nahrungskarenz ein Teil des natürlichen Rhythmus darstellt. Fastenkönig ist dabei der Kaiserpinguin, welcher bis zu vier bis fünf Monate ohne Nahrungszufuhr auskommt. 

Seit einigen Jahren wird anhand von kontrollierten Studien, der gesundheitliche Effekt des Fastens auch wissenschaftlich belegt. Einer der Vorreiter der «Fastenforschung» ist der Zellbiologe Dr. Valter Longo, Professor für Gerontologie und Biologie an der «University of Southern California», welcher im Jahr 2012 den eindeutigen Beleg lieferte, wie sehr das Fasten gesunde Zellen schützt und Krebszellen angreifbar macht. Seitdem gilt bei vielen Onkologen in den USA das Fasten als eine zusätzliche Behandlung in der Krebstherapie, neben der standardisierten Chemotherapie. Die gesunden Zellen verfallen in eine Art Winterschlaf und können den Zytostatika, eine chemische Substanz der Chemotherapie, besser trotzen. Krebszellen hingegen werden durch den Nahrungsmangel geschwächt und lassen sich leichter vernichten. 

Zusätzlich wird während des Fastens die Wirksamkeit der  erhöht. Die Autophagie ist einerseits ein Notfallsystem in Hungerperioden und gleichzeitig auch ein essentieller Prozess für die Reinigung und Erneuerung der Zellen. Für diese Erkenntnis hat der japanische Zellbiologe Yoshinori Ohsumi 2016 den Nobelpreis für Medizin und Physiologie 2016 erhalten.

Foto eines grünen Apfels, um den ein Massband geschlungen ist. | © pexels Heilfasten kann Symptome von verschiedenen Krankheiten lindern und beugt Übergewicht vor. (pexels)

Bei welchen Erkrankungen hilft Fasten?

Eine Reihe von Zivilisationskrankheiten können durch Fasten gelindert oder geheilt werden. Besonders gut bewährt hat sich das Heilfasten bei ernährungsbedingten Stoffwechselstörungen, wie z. B. dem metabolischen Syndrom. Darunter wird eine Reihe von Erkrankungen verstanden wie Adipositas, Bluthochdruck, erhöhte Blutfettwerte und Diabetes mellitus Typ II. Bei den Erkrankungen des Bewegungsapparates hat sich das Fasten in vielen Fällen ebenfalls bewährt. Die Rückenbeschwerden oder Beschwerden des rheumatischen Formenkreises, wie z. B. die Polyarthritis oder Morbus Bechterew haben infolge der entzündungshemmenden Wirkung des Fastens einen positiven Einfluss auf die Beschwerden.

Durch die Ruhigstellung und Entlastung des Verdauungssystems kommt es darüber hinaus zu einer Antigenpause. Durch den Nahrungsverzicht wird das Immunsystem nicht ständig mit fremden Substanzen konfrontiert und kann sich regenerieren bzw. voll auf andere Aufgaben im Körper konzentrieren. Fasten kann daher bei allen immunologischen Störungen förderlich sein. So klingen die meisten chronischen Entzündungen während des Fastens ab, z. B. die des Magens, des Darms und der Bauchspeicheldrüse. Chronische Infektionen im Urogenitalbereich, wie z. B. Blasenentzündungen verbessern sich ebenso. Auch bei Menstruationsstörungen und dem klimakterischen Syndrom (Nachlass der ovariellen Funktion) kann Fasten Erleichterung bringen. Günstig wirkt sich das Fasten zudem positiv auf den sogenannten Reizdarm bzw. Leaky-Gut, aus dem verschiedene Unverträglichkeiten entstehen können, aus. Chronische Obstipationen (Verstopfung) können ebenfalls erfolgreich behoben werden.

Bei den Erkrankungen der Luftwege wie chronische Nebenhöhlenentzündungen, Asthma und chronische Bronchitis kommt es durch Fasten zu einer Verflüssigung der Sekrete, wodurch der Schleim besser abgegeben werden kann. Entzündungsauslösende Faktoren gehen zurück, die Atemwege werden freier, und der Gasaustausch verbessert sich. Medikamente wie Cortison oder Euphyllin können reduziert bzw. abgesetzt werden.

Darüber hinaus bietet die Fastentherapie eine geeignete Angriffsfläche um psychischen Erkrankungen bzw. Verstimmungen sowie psychosomatischen Erkrankungen, bei denen sich die Psyche auf körperliche Beschwerden auswirkt, entgegen zu wirken. Allerdings muss bei Vorerkrankungen aufgepasst werden: Schwangere und stillende Frauen, Menschen mit Essstörungen, mit Demenz, mit Typ 1 Diabetes oder mit einer Leber- oder Nierenfunktionsschwäche sollten auf das Fasten verzichten.


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