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Welche Arten von Mobbing gibt es?

Denken wir an Mobbing, haben wir automatisch einen Schulhof im Kopf. Aber Mobbing findet auch an anderen Orten statt. Unsere Fachperson Dr. Eva-Maria Groh erklärt, wo.

Spielfiguren aus Holz – alle gegen einen. | © pixabay

Mehrere gegen einen – das Phänomen des Mobbing. (pixabay)

Die Definition von Mobbing

Mobbing ist ein wiederholtes und gezieltes aggressives Verhalten, bei dem eine Person oder Gruppe eine andere Person psychisch oder physisch angreift, ausgrenzt, belästigt oder erniedrigt. Es tritt meist über einen längeren Zeitraum hinweg auf und zielt darauf ab, das Opfer zu verletzen oder zu dominieren. In folgendem Artikel verwenden wir für Betroffene stellvertretend die Bezeichnung «Opfer» und für das Gegenüber die Bezeichnung «Täter». Es gibt verschiedene Arten von Mobbing, die wir uns im folgenden Beitrag genauer anschauen werden.

Mobbing in der Schule

Ein typischer Ort des Geschehens, wenn es um das Thema Mobbing bei Kindern und Jugendlichen geht, ist die Schule. Hier werden Schüler:innen wiederholt und gezielt belästigt, bedroht oder ausgegrenzt. Dies betrifft Kinder jeden Alters und sozialen Hintergrunds und kann schwerwiegende Auswirkungen auf die psychische Gesundheit und schulische Leistung haben. Cybermobbing, also Mobbing über digitale Medien, ist ebenfalls im Kontext der Schule verbreitet. Zum Thema Cybermobbing erfahren Sie im Verlauf dieses Artikels noch mehr. Präventive Massnahmen und ein unterstützendes Schulklima sind entscheidend, um Mobbing vorzubeugen und betroffene Schüler angemessen zu unterstützen. Lehrer und Eltern spielen dabei eine wichtige Rolle.

Mobbing am Arbeitsplatz

Ein weiterer typischer Ort des Geschehens, wenn es um Mobbing geht, ist der Arbeitsplatz. In der Schweiz haben 2015 gemäss des Staatssekretariats für Wirtschaft 6.8 Prozent der Befragten angegeben, persönlich Mobbinghandlungen am Arbeitsplatz erlebt zu haben. Mobbing tritt in der Arbeitswelt unabhängig von Beruf, Branche oder Unternehmen weitverbreitet auf. Oft steht es im Zusammenhang mit schlechter Arbeitsorganisation und einem ungünstigen Betriebsklima. Wenn Mitarbeiter:innen und Vorgesetzte überlastet, unterfordert oder gelangweilt sind, kann sich ihr Frustrationsabbau auf ein Opfer konzentrieren. Oft sind unsichere, zurückhaltende und kontaktarme Kolleg:innen besonders betroffen. Für sie entsteht ein Teufelskreis aus Isolation und Schikane, der ihre Situation weiter verschlimmert. Manche Firmen haben interne Mobbing-Beauftragte oder im Betriebsrat zuständige Ansprechpartner:innen, an die Sie sich wenden können.

Mobbing im Internet und auf Social Media: Cybermobbing

In der heutigen Zeit ist der Begriff «Cybermobbing» nicht mehr wegzudenken, insbesondere für Kinder und Jugendliche, die soziale Medien stark nutzen. Cybermobbing bezeichnet das absichtliche Beleidigen, Bedrohen, Blossstellen oder Belästigen anderer über Internet- und Mobiltelefondienste. Dies muss über einen längeren Zeitraum hinweg geschehen, damit man von Cybermobbing sprechen kann.

Dabei treten folgende Merkmale auf:

  • Die Angriffe sind zeitlich und räumlich nicht mehr auf die Schule oder andere Einrichtungen beschränkt.
  • Die Täter bleiben oft anonym, sodass die Betroffenen nicht wissen, wer hinter den Attacken steckt.
  • Die Unendlichkeit des Internets und die unbegrenzte Speicherung ermöglichen, dass die Beleidigungen langfristige Folgen für die Betroffenen haben können.

Professionelle Hilfe im Extremfall

Die schwerwiegendsten negativen Folgen von Mobbing können unter anderem im Verlust der Leistungsfähigkeit und der seelischen Gesundheit sowie einer Verringerung der allgemeinen Lebensfreude und -zufriedenheit der Betroffenen liegen. Oftmals kann es sogar so weit gehen, dass die Betroffenen professionelle Hilfe in Anspruch nehmen müssen oder wollen, weil sie durch die Mobbing-Erfahrung entsprechend belastet sind. Hierbei sind dann Gründe, warum Menschen eine Therapie in Anspruch nehmen, zum Beispiel Depression (arbeitsbedingte Depression auch im Sinne eines sogenannten Burn-Outs) oder Angststörungen, weil sich Panikattacken einstellen, aber auch schwere Selbstzweifel oder soziale Isolation.

Auch die folgenden Tipps können Betroffenen und/oder Angehörigen helfen:

  • Sicherheit schaffen: Das Opfer aus der Gefahrensituation holen und unterstützen.
  • Dokumentieren: Mobbingvorfälle genau notieren, Datum, Ort und beteiligte Personen festhalten.
  • Vertrauensperson einbeziehen: Das Opfer ermutigen, mit jemandem darüber zu sprechen.
  • Vorgesetzte oder Autoritätsperson wie Lehrer:innen informieren: Mobbingvorfall melden und um Hilfe bitten.
  • Soziale Unterstützung: Das Opfer ermutigen, sich nicht allein zu fühlen und nach Unterstützung zu suchen.
  • Professionelle Hilfe: Bei schwerwiegenden Auswirkungen Beratung oder Therapie in Anspruch nehmen.
  • Rechtliche Schritte: Bei Bedarf über rechtliche Schritte nachdenken.

Informationen und Unterstützung erhalten Sie bei den folgenden Anlaufstellen:


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