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Wenn der Schlafmangel zu Depressionen führt

Depressionen können einem wortwörtlich um den Schlaf bringen. Doch auch umgekehrt besteht eine Verbindung. Wenn mit dem Schlaf etwas nicht stimmt, kann das auf Dauer zu Depressionen führen.

müde Frau, die ihren Kopf auf eine Stuhllehne gelegt hat | © unsplash

Wenn die Nacht zu kurz ist, steigt das Risiko für Depressionen. (unsplash)

Schlaf und seelischer Zustand hängen eng zusammen. Dies haben auch mehrere Forschungen belegt. Zu wenig oder zu schlechter Schlaf kann sogar zu schweren psychischen Erkrankungen wie Depressionen führen. Die Schweizer Schlaflabors sind ausgebucht – immer mehr Menschen sind von massiven Schlafproblemen betroffen. 

Schlafprobleme

Über vier Millionen Packungen Schlafmittel werden in der Schweiz jährlich verkauft, Tendenz steigend. Dass massive Schlafprobleme immer häufiger werden, erkennt man auch an der Klinik für Schlafmedizin in Bad Zurzach: «2011 war unser Labor zu 100 Prozent ausgebucht.» Ähnlich geht es auch den anderen bekannten Schlafkliniken der Schweiz. 
Ausschlaggebend für diesen Anstieg ist laut Fachpersonen nicht nur zu viel Lärm und Licht unserer heutigen Zeit, sondern vor allem Stress, der wiederum auch Depressionen nach sich ziehen kann. 

Ursachen

Ob die Schlafprobleme von der Depression kommen oder die Depression von den Schlafproblemen, ist häufig nur schwer festzustellen. Für die richtige Behandlung kann dies aber natürlich ausschlaggebend sein, da die Behandlung deutlich unterschiedlich ausfallen kann. Je weiter fortgeschritten, müssen aber beide Probleme zusammen angegangen werden. Dazu werden eine psychologische und eine schlaftechnische Untersuchung gemacht, beides fängt in der Schweiz bei der Hausärztin bzw. beim Hausarzt an. Eventuell kann schon die Hausärztin bzw. der Hausarzt herausfinden, welches die eigentliche Ursache ist. Schlafprobleme gehören in unserer Gesellschaft ja schon fast zum Alltag. Die Fachperson aus der Medizin wird schnell erkennen, ob eine Behandlung wirklich notwendig ist, oder ob schon eine oder mehrere Anpassungen im Alltag ausreichen können.

Erschöpfter Mann mit einer Hand vor seinem Gesicht. | © unsplash Nicht nur Lärm und Licht hindern uns am Schlafen, sondern auch Stress. (unsplash)

Schlafen lernen

Es ist wichtig, auch körperliche Ursachen auszuschliessen. Damit sind Erkrankungen wie Schlafapnoe gemeint, im Gegensatz zu schlafungünstigem Verhalten wie Alkoholkonsum oder zu viel Stress vor dem Einschlafen und weiteres. Doch auch diese müssen erkannt und behoben werden, denn das Resultat ist das gleiche: Der anhaltende Schlafmangel greift die Energiereserven an und verursacht durch diese Erschöpfung bei manchen Personen Depressionen. Würde hier jedoch nur eine Depression behandelt, wäre der Erfolg gering. Häufig ist es nicht möglich, Ursache und Wirkung klar zu trennen und dies macht eine gleichzeitige Behandlung erforderlich. Dies kann aber auch eine Chance sein, wenn Schlafen «gelernt» wird. Durch das Erlernen kognitiver Verhaltensstrategien lassen sich depressive Gefühle und Einschlafprobleme beeinflussen und steuern. 

Depression und Schlaf: ein Teufelskreis

Ob nun eine Depression Schlafprobleme verursacht oder umgekehrt: Wichtig ist, dass Fachpersonen aus der Schlafmedizin und Psychologie hinzugezogen werden. Eine oder mehrere Nächte im Schlaflabor – wie zum Beispiel der Klinik für Schlafmedizin in Bad Zurzach – können für eine klare medizinische Einschätzung des Falls sorgen. 
 
Menschen mit Depressionen weisen andere Schlafmuster im Tief- und Traumschlaf auf als gesunde Menschen. Konkret heisst das: weniger Tiefschlaf und mehr Traumschlaf. Solche Merkmale entscheiden über die richtige Behandlung, vor allem bei gleichzeitigem Vorkommen von Depression und Schlafproblemen. 
 
Nur mit einer vollständigen Krankengeschichte kann über die richtige Behandlungsmethode entschieden werden. Die Hausärztin bzw. der Hausarzt wird deshalb häufig die Abklärung beider möglichen Ursachen anordnen. Dazu kann auch ein Schlaftagebuch beitragen, das nicht nur gewisse «Fehlverhalten» erkennen lassen, sondern auch wichtige Anhaltspunkte für die Diagnose spezifischer Depressionen liefern kann. Ein Schlaftagebuch sollte mindestens zwei Wochen gewissenhaft geführt werden, raten Fachpersonen. 
 
Gerade bei betroffenen Menschen ab mittlerem Alter können Einschlafschwierigkeiten auf Depressionen hinweisen. Eine endgültige Diagnose kann jedoch nur eine Fachperson aus der Medizin liefern. 


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