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Demenz: Kompetenzen pflegender Angehörigen stärken

In der Schweiz werden rund 60 Prozent der an Demenz beziehungsweise Alzheimer erkrankten Personen von ihren Familien, hauptsächlich Partnerinnen und Partner sowie Kindern, betreut. Die Unterstützung und Pflege sind für alle Angehörigen eine enorme Herausforderung. Die eigenen Kompetenzen zu stärken, erleichtert den Umgang mit der Krankheit und das Leben aller Beteiligten.

zwei junge Frauen, die sich am Computer über etwas informieren | © pixabay

Ein intensiver Austausch mit anderen pflegenden Angehörigen trägt zur eigenen Kompetenzstärkung bei. (pixabay)

Die Pflege und Betreuung eines geliebten, an Demenz erkrankten Menschen belastet die Angehörigen psychisch und physisch sehr stark. Mit Dauer und Fortschreiten der Krankheit geht diese Herausforderung oft auch weit über die Belastbarkeitsgrenzen der Angehörigen hinaus.

Angehörige vor gewaltigen Herausforderungen

Denn die Probleme, die sich für Angehörige bei der Pflege eines an Alzheimer erkrankten Menschen ergeben, türmen sich regelrecht auf. Da ist nicht nur die psychische Belastung dadurch, dass ein geliebter Mensch langsam «entschwindet» oder die körperliche Belastung der Pflege. Hinzu kommen durch die Demenz-Erkrankung auch Faktoren wie die Anpassung des Zuhauses an die Betreuungssituation, die Beschaffung von Hilfsmitteln, die Klärung allfälliger finanzieller Ansprüche, Kommunikationsprobleme und generell belastende Konfliktsituationen.

Deshalb ist es wichtig, nicht nur die neue Rolle als betreuende:r Angehörige:r zu übernehmen, sondern auch Hilfe anzunehmen und sich der enormen Herausforderung nicht alleine zu stellen. Dabei geht es nicht nur um Unterstützung und Entlastung im Alltag, sondern auch um die eigene Kompetenzstärkung, sich beraten zu lassen, die verschiedenen Aspekte der Krankheit zu kennen, Kurse zu belegen und sich mit anderen Betroffenen auszutauschen.

Wissen über Demenz und Hilfe im Zentrum

Angehörige von Menschen mit Demenz sollten ihre Kompetenzen stärken, sich einerseits Wissen über die Krankheit aneignen, andererseits auch über ihre Sorgen und Probleme sprechen, sich Rat und Hilfe organisieren, nachfragen und handeln. Es ist erwiesen, dass das Wissen um die Krankheit – mit allem was sie mit sich bringt – bei der Betreuung der Betroffenen hilft und man ihre veränderten Verhaltensweisen besser verstehen kann.

Je mehr pflegende Angehörige über Demenz wissen, desto sicherer sind sie im Umgang mit den Demenzbetroffenen. Die Kompetenzstärkung ist nicht nur für die pflegenden Angehörigen selbst wichtig, sondern auch für die erkrankte Person und die Mitarbeitenden der Pflege (z.B. Spitex), in Spitälern oder in Pflegeheimen etc. 

Mann surft mit seinem Tablet durch das Internet | © pixabay Ob in Büchern oder im Internet: Pflegende Angehörige sollten sich Wissen aneignen. (pixabay)

Kompetenzstärkung: Mehr Angebote notwendig

Den Bedarf an Kompetenzbildung und Kompetenzstärkung abzuklären war ein Projekt der Nationalen Demenzstrategie 2014-2017 des Bundes. Dass Bedarf vorhanden ist, steht ausser Frage. Das heutige Angebot ist ausbaufähig, doch heisst das nicht, dass es keine Angebote gibt: Erste Adresse für Information und Beratung von Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen ist die Schweizerische Alzheimervereinigung. So bietet sie zum Beispiel verschiedene Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch an. In allen Sektionen der Alzheimervereinigung treffen sich Angehörige regelmässig, informieren sich, tauschen ihre Erfahrungen aus und unterstützen sich gegenseitig. Ausserdem ergänzen Kurse und Veranstaltungen das Angebot.

Austausch in Angehörigengruppen

Auch am Zentrum für Gerontologie der Universität Zürich treffen sich Angehörige von pflegebedürftigen Menschen in einer Gruppe zu Gesprächsrunden. Das Angebot richtet sich an alle Personen, die in engem Kontakt mit pflegebedürftigen Personen stehen und in diesem Zusammenhang Belastung erfahren beziehungsweise Unterstützung suchen, wobei sich die Zielgruppe nicht auf Angehörige von Menschen mit Demenz beschränkt.

Pflegeorganisationen der öffentlichen und privaten Spitex verweisen ebenfalls darauf, dass die Stärkung der pflegenden Angehörigen im Interesse der Allgemeinheit ist, und engagieren sich entsprechend. So hat zum Beispiel Home Instead ein Schulungsprogramm entwickelt, in dessen Mittelpunkt die Ausbildung professioneller Betreuerinnen und Betreuer und die Weiterbildung der Angehörigen steht. Pflegende Angehörige lernen dabei praxisnahe Erkenntnisse sowie Instrumente kennen, die ihre tägliche Arbeit erleichtern und unterstützen sollen.

Fachpersonen wissen Rat

Eine wichtige Rolle bei der Bewältigung dieser schwierigen Situation spielt auch das Internet. Nicht nur lassen sich dort viele wichtige Informationen über die Krankheit sammeln, es findet auch ein aktiver Austausch statt. Auch in der Community können Fragen gestellt werden und unsere Fachpersonen stehen Ihnen gerne zur Verfügung.


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