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Erlebniszoos mit Spass- und Lerneffekt

Zoologische Gärten haben sich in den letzten Jahrzehnten von blossen Schauhäusern zu spannenden und lehrreichen Erlebnisparks gewandelt. Wir haben uns in zwei Musterzoos umgesehen und dort die Serviceleistung für Menschen mit Behinderung geprüft.

Giraffen in einem Gehege im Zoo. | © unsplash

Zürich besitzt einen der grössten nachgebauten Regenwälder der Welt. (unsplash)

Ihm ist es, als ob es tausend Stäbe gäbe und hinter tausend Stäben keine Welt. Traurig dreht der Panther im berühmten Gedicht von Rainer Maria-Rilke seine Runden. Als Kind hat der Schreiber noch selber miterlebt, wie Löwen, Affen und Giraffen auf engem Raum die Zuschauer amüsierten oder traurig stimmten. Doch diese Art von Tierhaltung ist inzwischen längst Vergangenheit.

Die heutigen zoologischen Gärten schaffen für die Tiere vermehrt einen dem Ursprungsland entsprechenden Lebensraum. Den Zoobesuchern beschert dies spannende und lehrreiche Reisen in nachgebaute Regenwälder oder afrikanische Buschlandschaften. Wir haben die Zoolandschaft auf Barrierefreiheit hin durchforstet und zwei Favoriten ausgewählt.

Hottentotten-Ente und Rotstirn-Seidenkuckuck

Draussen herrschen kühle 12° Celsuis, doch der Besucher hat sich längst seiner Regenjacke und seines dicken Pullovers entledigt. In einem Meer von Grün zwitschern unsichtbare Vögel. In Wasserteichen tummeln sich derweil Korallenfische und Schildkröten. Feine Tröpfchen rinnen über Pflanzen und Köpfe der Besucherinnen und Besucher. Regenwald pur in der berühmten Masoala-Halle des Zürcher Zoos.

Die 2003 eröffnete Halle ist das Prunkstück des Zürcher Zoos. Neben dem Gondwanaland in Leipzig durchwatet die Besucherin beziehungsweise der Besucher eines der grössten Regenwaldhäuser der Welt. Dort leben mehr als 400 madagassische Pflanzenarten und 42 verschiedenen Wirbeltierarten in guter Harmonie. Darunter die wohl wenig bekannte Hottentotten-Ente, der Rotstirn-Seidenkuckuck und das afrikanische Blatthühnchen.

Schutz für Regenwälder

Doch um diese seltenen Einwohner zu sehen, braucht es schon sehr geschulte Augen. Der Spassfaktor kommt hier ein bisschen zu kurz, doch dies ist auch nicht das erklärte Ziel des Masoala-Projekts. Die Zooleitung möchte in erster Linie ein reiches Ökosystem für Forschungs- und Schulzwecke genau nachbilden und die madagassische Regierung bei ihren Bestrebungen unterstützen ihre lokalen Regenwälder zu schützen.

Im Zürich Zoo findet sich auch eine Anlage mit dem Thema Südamerika. Sie umfasst Gehege für verschiedene südamerikanische Tierarten und ist dem Sumpfgebiet Pantanal südlich des Amazonas nachempfunden. Im Zentrum bestehen vier Inseln für die Gelbbrust-Kapuzineraffen, die Totenkopf-Äffchen und die Köhlerschildkröten. Das Wasser rund um die Inseln schlägt den neuen Gehegen von Ameisenbären, Tapiren und Capybaras zu. Im Flachwasserbereich schliesslich finden Flamingos genügend Platz und gute Brutbedingungen.

Serviceleistungen für Menschen mit Behinderungen

Alle Anlagen sind für Menschen mit Behinderungen begeh- und berollbar. Zudem organisiert der Zürcher Zoo Spezialführungen, bei denen beispielsweise Blinde und Menschen mit Sehbehinderungen das Tierreich über Geräusche und Streicheln entdecken können.

Direkt vor dem Haupteingang und dem Haupt- und Nebeneingang zur Masoala-Halle stehen speziell gekennzeichnete Parkplätze zur Verfügung.

  • Die meisten Wege im Zoo Zürich sind rollstuhlgängig und auf dem Zooplan klar gekennzeichnet. 
  • Es stehen fünf Rollstühle zur Verfügung. Eine telefonische Reservation unter der Telefonnummer 044 254 25 43 empfiehlt sich (Depot zwanzig FRanken). 
  • Personen mit gültigem IV-Ausweis bezahlen einen Eintritt von CHF 13.–. Dies gilt ebenfalls für die Begleitperson, wenn eine Betreuung notwendig ist.
Grosse und kleine Schildkröte, die auf einem umgefallenen Baumstamm sitzen. | © pixabay Viele Zoos sind heutzutage barrierefrei. (pixabay)

Spezialführungen durch den Zoo Zürich

In einem Nachmittag von Afrika nach Asien

Plötzlich ist es da: Direkt hinter dem treibenden Baumstamm taucht ein Flusspferd auf, gähnt und präsentiert – nur einen Steinwurf entfernt – seine beachtlichen Zähne! Unwillkürlich rutschen die Reisenden ein Stück zur Seite. Bei der Sambesi-Flussfahrt im Zoo Hannover ist der Lernfaktor wohl ein bisschen niedriger, doch der Spass umso höher. Innerhalb von 15 Jahren hat das EXPO-Projekt «Zoo der Zukunft» der Zoo Hannover GmbH die europäische Zoowelt revolutioniert. Aus dem herkömmlichen Stadtparkzoo wurde der touristische Leuchtturm der niedersächsischen Landeshauptstadt.

Rosarote Flamingos vor rauschenden Wasserfällen, in sanften Hügeln erhebt sich eine 12.000 Quadratmeter grosse Savannenlandschaft. Zebras, Antilopen und Gazellen tummeln sich neben Blauhalsstraussen. Eine schwankende Hängebrücke, verschlungene Kletterpfade und nebelige Höhlendurchgänge machen den Ausflug zu einer einzigartigen Entdeckertour! Und der Clou ist die Sambesi-Lodge, wo sich der Besucher plötzlich Auge in Auge mit einer Giraffe befindet.

Und das ist noch nicht alles: Noch sechs andere Themenwelten warten auf die Erforschung. Der Gorillaberg, der indische Dschungelpalast, das niedersächsische Bauerndorf Meyers Hof, das Kinderland Mullewapp, das australische Outback und die Kanadalandschaft Yukon Bay – sie alle zusammen begeistern jährlich über 1,6 Mio. Zoobesucher. Einer davon war der EnableMe-Redaktor Justin Black. Ihn hat vor allem die Flussfahrt durch afrikanische Landschaften begeistert: «Ich fand es einmalig, dass ich Flusspferde und Zebras aus nächster Nähe betrachten konnte.»

Serviceleistungen für Menschen mit Behinderungen

Mit Vorschlägen zur behindertengerechten Optimierung der Fahrtwege ist Justin bei der Zooleitung auf offene Ohren gestossen. «Die früher mit Kopfsteinpflaster gebauten Fahrtwege zur Yukon-Bay-Landschaft sind jetzt aus Beton» stellt Justin befriedigt fest:

  • Behinderten-Parkplätze auf dem Hauptparkplatz
  • Rollstuhlverleih (Reservierung unter Tel. 0511 280 74-163)
  • Breite Wege und Rampen in allen Erlebniswelten
  • Behindertengerechte Toiletten in allen Erlebniswelten
  • Sambesi-Boote können mit leichten Rollstühlen benutzt werden, die gegebenenfalls am Bootssteg bereit gestellt werden.
  • Ein- und Ausstiegshilfe am Bootssteg beziehungsweise Umstieg vom Elektro-Rollstuhl auf einen leichteren.
  • Besucher mit einer Behinderung bezahlen im Erlebnis-Zoo Hannover den regulären Eintrittspreis. Sofern im Behindertenausweis ein «B», «H», «aG» oder ein «Bl» vermerkt ist, erhält die Begleitperson jedoch freien Eintritt.

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