Wie kann man mit einem durch einen Arthrodesenstab versteiften Bein in einem Auto sitzen

Hallo. Ich möchte hier für meinen Schwager eine Frage stellen. Leider mag er selber dies nicht tun. Ihm wurde im vorigen Jahr ein Arthrodesenstab eingesetzt der verhindert, das er sein rechtes Bein in keinster Weise knicken kann. D.h., wenn er sich setzen will, muß das Bein paralell zum Boden fixiert werden. Er kann sich nur im Rollstuhl fortbewegen, d.h., auch dort steht das Bein immer ab. So kann er sich nicht - auch nicht ohne Rollstuhl - in ein Auto setzen. Darf man den Beifahrersitz ausbauen damit er sich auf den Rücksitz setzen kann um das Bein in den freigewordenen Platz zu platzieren? Gibt es da versicherungstechnische Schwierigkeiten? Gibt es andere Lösungen?

Antworten

  • Den Beifahrersitz ausbauen.... wird nur in einem passend großen PKW, bzw. Van / Kastenwagen mit passend großen Türen und Platz zwischen den Sitzreihen helfen. Ich hatte nach meiner Hüftop ein ähnliches Problem, und seh da in einerm einfachen PKW keine Möglichkeit. Das klappte nur in einem VW Bulli, auf der hinteren Sitzreihe.

    Es dürfte einfacher sein, einen passend hohen u. großen rolligerechten Van / Comibi so um zubauen, das man den Rolli von hinten hineinschieben, er während der Fahrt darin sitzen bleiben kann. Wenn man dann den Beifahrersitz ausbaut, kann der Rolli möglichst weit vorne stehen, wodurch eine kürzeres Auto helfen könnte.... wenn es denn so vom Platz her reichen würde.

    Sowas sollte man gründlich ausprobieren... ggf. bei einem Autoverwerter, der passende Modele zum testen, und das nötige Personal und Zeit zum rumfrikeln hat.

    😀 Helmut
  • Ich möchte noch ergänzen, das er im Auto ohne Rolli sitzen könnte, da er "ein paar Schritte" ohne Rolli gehen kann.
  • Traumtänzerin61 hat geschrieben:
    Ich möchte noch ergänzen, das er im Auto ohne Rolli sitzen könnte, da er "ein paar Schritte" ohne Rolli gehen kann.


    Das ändert doch nichts an den Problemen die beim Einsteigen in ein Auto entstehen. Beim einsteigen hinten ... wenn der Beifahrersitz raus ist muß er, da er ein Bein nicht knicken kann, fast bis hinter den Fahrersitz rutschen, bis das steife Beim durch die Tür kann. Dann das Bein neben den Fahrersitz legen, und langsam wieder in die richtige Sitzposition zur Tür rücken..... Wie schon geschrieben, sollte man das gründlich testen... das hin und her Rutschen kann Probleme mit den Schultern und auch dem Rücken machen.

    😀 Helmut
  • Bleibt immer noch die Frage, ob es überhaupt erlaubt ist, das jemand hinter einem ausgebauten Vordersitz sitzen darf. Ich weiß leider nicht, wer uns diese Frage beantworten könnte.
  • WEnn man sich mal ankuckt, in welchen Sitzplatzvariationen man einen VW Bulli kaufen und nutzen kann,.... da ist bei einigen Varianten sehr viel Platz vor den hinteren Sitzplätzen..... sollte es kein Problem sein, wenn jemand in einem PKW hinten sitzt, und vor ihm kein Sitz ist. Zum Problem wird das nur, wenn die Anzahl der Personen die Anzahl der Sitze übersteigt. Was ein .. rein technisches ....Problem sein könnte, sind Kabel von der Sitzheizung, oder scharfkantig und hinterlich vorstehende Schienen vom Sitz.... die man dann aber mit ausbauen... bzw. passend abdecken kann. Das vor dem Rücksitz kein Beifahrersirtz ist ist an sich kein Problem. Zur Not einfach beim Tüv anrufen und fragen.

    😀 Helmut
  • Hallo,

    ohne Genehmigung darf man nichts verändern, was sicherheitsrelevant ist, wie Beleuchtung, Pedale, Lenkrad, Bremsen, Fahrgestell, Antrieb u.ä.
    Einen Sitz zu entfernen beeinträchtigt für mich nicht die Sicherheits eines Fahrzeugs, solange keine Neffe oder Enkel es mal cool findet, sich da mal hinzusetzen und mitfahren zu wollen 😉 Im Zweifel TÜV fragen, wie Helmut sagt.


    Mir fiele da aber nochwas besseres ein: eine Sitzschienenverlängerung.

    Man könnte bei dem Beifahrersitz eine Sitzschienenverlängerung einbauen, damit kann man den Sitz viel weiter nach hinten schieben, wie es normalerweise geht. Wennn man den Sitz sehr weit nach hinten schieben kann, würde er vielleicht gut ins Auto kommen.

    Zusätzlich zu der Verlängerung könnte man dann auch einen elektrisch verstellbaren Sitz einbauen, damit man den Sitz bequem wieder nach vorne fahren kann, wenn er darauf sitzt.

    Es gibt Firmen, die Autos behindertengerecht umbauen, vielleicht hat so eine zufällig einen Wagen mit einer Sitzschienenverlängerung, wo man das mal einfach testen kann.

    Sitz ausbauen würd ich nur machen, wenn eine Sitzschienenverlängerung nichts bringt oder nicht gewollt ist, ich würds damit mal probieren.


  • Danke für eure Antworten. Sitzschienenverlängerung ist leider nicht möglich (lt. Spezialwerkstatt). Ich werde es dann mal beim TÜV und bei der Polizei probieren.
    LG
  • Wenn TÜV und Polizei nix dagegen haben, das man den Beifahrersitz ausbaut, damit dahinter jemand mit ausgestrecktem Beim sitzen kann.....ändert das nichts daran, das der für so eine "Einsteigeaktion" erforderliche Bewegungsablauf, eine große Belastung für das gesunde Bein... Knie, Hüftgelenk, Schultern, und Rücken ist.... die nicht ohne Folgen bleiben wird.

    Für größere Fahrzheuge... VW Bulli und co. gibt es "Verschiebe- und Dreh -systeme "von Beifahrer- und Rück -sitzen, die so ein Einsteigen deutlich schonender möglich machen.

    Vielleicht geht so ein belastendes Ein- und Aus -steigen lange gut... bis nix mehr geht. Aber wie lange ist das, und was kommt dann ? Wie ist das Leben, wenn andere Gelenke, weil man unbedingt so Auto fahren wollte schnell auch nicht mehr funktionieren ? Daher sollte so ein Vorhaben sehr gut überlegt sein.

    😀 Helmut
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