Wie bekomme ich eine Umschulung

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Habe mich heute bei der LVAn erkundigt wegen einer Umschulung. Arbeitete in einer Tankstelle. Jetzt weiß ich nicht, ob ich das nach meiner Amputation mit meiner Prothese noch machen kann. Dort wurde mir gesagt, es gibt keine Umschulungen mehr, nur noch berufliche Weiterbildungen. Ich soll es ausprobieren, und mich dann wieder melden. Kapiere das nicht, denn in 5 oder 10 Jahren, wird es ja nicht leichter mit der Prothese den ganzen Tag zu stehen und zu gehen. Welcher Betrieb nimmt mich denn noch, wenn ich nach 2 Jahren versuche einen neuen Job zu lernen, dann bin ich schon 34 Jahre.

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  • MyHandicap User
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    Hallo Natascha,

    Erst mal finde ich es prima, dass du dich informierst und hier deine Fragen stellst. Sicher wird es auf einige deiner Fragen gute und hilfreiche Antworten geben.

    .... und natürlich gibt es immer noch die klassischen Umschulungen, d.h. Möglichkeit einen neuen Beruf zu erlernen. Allerdings werde diese nicht einfach so genehmigt, sondern man muss bestimmte Bedingungen dazu erfüllen und deine zuständiger Kostenträger muß eine entsprechende Entscheidung fällen. Und nicht immer ist eine Umschulung die beste Antwort auf notwendige Veränderungen im Arbeitsleben. Ziel der beruflichen Rehabilitation sollte die Wiederherstellung des Zustandes vor der gesundheitlichen Einschränkung sein.

    Aber mal von vorne:
    Offensichtlich warst du bei einer LVA (oder neudeutsch Deutschen Rentenversicherung). Eigentlich ist die DRV nur für Rehabilitanden zuständig, die 15 Jahre und mehr bereits sozialversicherungspflichtig gearbeitet haben. Stimmt das bei dir und hast due einen regulären Antrag auf Teilhabe am Arbeitsleben gestellt, in deinem Fall wegen möglicher gesundheitlicher Probleme am aktuellen Arbeitsplatz. Und bei einer nur mündlichen Anfrage ist eine Einrichtung wie die DRV auch nicht "gezwungen", einen umfangreichen Bescheid zu erstellen.

    Was ich auch noch nicht verstanden habe ist, was du ausprobieren sollst. Die Arbeit mit Prothese in der Tankstelle oder die berufliche Weiterbildung? Was machst du dort eigentlich jetzt ? Und was sagt sein Arzt dazu ?

    Am wichtigsten wäre mir an deiner Stelle das Bestehen des vorhandenen Arbeitsplatzes, außer andere Gründe sprechen dagegen, z.B. die soweiso anstehende Auflösung der Arbeitsstelle.

    Vielleicht kannst du ja in den nächsten Tagen ein paar dieser Fragen ein bißchen näher beschreiben und dann kannst du sicher einige weitere Hinweise bekommen.

    Viele Grüße

    Michael


  • surfer
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    Liebe Natascha,

    1.Eine Umschulung kriegt man nur, wenn man sich eine bestimmte Zeit erfolglos beworben hat und sich herausstellt, daß man die bisherige Arbeit nicht oder nicht mehr ausreichend durchführen kann.
    2. Eine weitere entscheidende Voraussetzung ist neben der Prognose über das Bestehen der Maßnahme viel mehr die Prognose des Arbeitsamtes, ob trotz der Behinderung zu erwarten ist,daß in angemessener Zeit ein passender Platz gefunden wird.
    Was eine bestimmte Zeit erfolglos beworben oder in angemessener Zeit einen Platz gefunden ist,ist nicht exakt festgelegt und das Alter spielt dabei auch noch mit, die selben Haken wie bei mir.

    Gruß

    surfer
  • MyHandicap User
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    Ich soll ausprobieren, ob ich mit der Prothese in der Tankstelle arbeiten kann, denn so einfach wird eine Umschulung bzw. eine berufliche Weiterbildung nicht genehmigt. Arbeite leider noch keine 15 Jahre. Die Wiedereingliederung soll jetzt über die Krankenkasse laufen, da im Dezember meine Reha war. Ich könnte auch meine Rente beantragen. Warum stellen die sich da so quer?
  • MyHandicap User
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    Hallo Natascha,

    weiter hat Dir ja bereits jemand geantwortet, dass es sehr schwierig ist, eine Umschulung zu bekommen. Die Arbeit an einer Tankstelle hat natürlich viel mit Stehen und Gehen zu tun, da musst Du einmal schauen, wie Du das hinbekommst mit Deiner Prothese. Womöglich wirst Du auch Technische Arbeitshilfen brauchen, zum Beispiel könnte bei der Arbeit an der Kasse eine Stehhilfe Sinn machen oder etwas Anderes. Ich rate Dir, Dich an den für Dich zuständigen Integrationsfachdienst zu wenden. Die Berater dort kennen sich sehr gut in den verschiedenen Fragestellungen aus, die Dich beschäftigen. Hier der Link zur Datenbank aller Integrationsfachdienste:

    http://www.integrationsaemter.de/webcom/show_page.php/_c-572/_nr-1/_lkm-840/i.html

    Ich wünsche Dir viel Glück bei Deiner beruflichen Eingliederung!

    Mubika
  • Hallo Mubika,
    habe mir auch schon überlegt Stehhilfe. Das Problem ist nur, das hinter der Kasse kein Platz ist(mega eng), und ich müßte dauernd aufstehen, wenn einer Kaffee, Semmeln oder Zigaretten will. Keine Ahnung, wie ich das anstellen soll. Also, mach ich jetzt die berufliche Wiedereingliederung und nach einem Jahr sag ich halt das es nicht geht.
  • Für eine Umschulung erkundige dich beim örtlichen Arbeitsamt, dort sitzen die Fachleute. Aber vielleicht könntest du einen Schwerbehindertenausweis bekommen, oder hast du schon einen?
    Damit könntest du dich dann auf eine Schwerbehinderten Stelle bewerben. Erkundige dich bitte hierfür bei deiner Gemeinde, frag nach der Stelle für Schwerbehindertenangelegenheiten. Eine solche Stelle bietet viele Vorteile gegenüber dem "normalen" Arbeitnehmer, zB. ein besonderer Kündigungsschutz, Hilfsmittel zur Gestaltung des Arbeitsplatzes usw. Vielleicht wäre das für dich eine bessere Alternative?
    Wünsche viel Erfolg. nikkil
  • Hallo Natascha,

    ich rate Dir, Dich ans Integrationsamt zu wenden. Dieses ist für Dich zuständig, wenn Du schwerbehindert bist und ein Arbeitsverhältnis hast. Das Integrationsamt beschäftigt auch Technische Berater, die sich sehr gut mit Fragen der Arbeitsplatzgestaltung auskennen. Vielleicht haben diese eine Idee, wie man das mit den engen Platzverhältnissen hinter der Theke lösen kann.
    Auch kann Dir das Integrationsamt sagen, wer für die Förderung einer Stehhilfe zuständig wäre.

    Ich wünsche Dir viel Glück!

    Mubika
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