Was hat mein Vater wirklich

Ich bin 32 Jahre alt und mein Vater hat Parkinson.
Seit er 63 war fing es mit dem leichten Zittern an. Wir dachten das wäre vom Alter her... Nur wurde es immer schlimmer und auch die Schlaf Parasomnie. Fast jede Nacht schrie er als wäre der Teufel hinter ihm her.
Nun nach 7 Jahren,Mein Vater wurde 2017 genau 70 Jahre alt, kam so was wie der erste Schub und nun bewegt sich sein ganzer Oberkörper wenn er sitzt oder steht. Das wäre ja noch in Ordnung... Normal würde ich sagen.
Aber was die letzten paar Wochen abging.. Einiges habe ich selber erlebt.. anderes hat mir meine Mutter erzählt.

Er war letzte Nacht die ganze Zeit im Wohnzimmer, ruft meine Mutter an und sagt er kann nicht ins Schlafzimmer, da wären Leute. vor gut einem Monat war er mit dem Fleischermesser (Meine Eltern halten Tiere und schlachten selber) im Schlafzimmer und wollte die Tür abschliessen, mit den Worten: In der Wohnung habe es dunkle Gestalten.
Ich habe ehrlich gesagt Angst um meine Mutter. Letztes Jahr hat er sie im Schlaf gewürgt.
Er kriegt gut 20 Tabletten pro Tag.. das Quetiapine wird hochgeschraubt aber hilft nicht.

Ich frag mich ob dies vom Parkinson ist? Oder eine Medikamenten Psychose?
Auch scheint er oft mit den Gedanken weg zu sein, beschuldigt meine Mutter andere Männer zu haben oder mit ihnen im Bett gewesen zu sein. Er macht nichts ohne sie und ich weiss das er gerne wissen würde wer sein echter Vater wäre. Er geht auch in Psychotherapie.

Kann man meinem Vater noch helfen? Ich habe mir überlegt am Samstag ein Memoriespiel mitzunehmen und mit ihm zu spielen. Vor 3 Jahren habe ich mich 3 Wochen lang um ihn gekümmert, da meine Mutter ein Abduktionskissen hatte (3-facher Muskelabriss in der rechten Schulter) und ich hab Haushalt etc geschmissen. Da war es noch nicht so schlimm.

Ein wenig verzweifelt bin ich schon.

Danke fürs Lesen
Cassandra

Antworten

  • Liebe Cassandra,
    Du weißt ja, was er hat, - Parkinson. Das ist eben eine langsam fortschreitende neurologische Erkrankung, die auch durch Muskelstarre gekennzeichnet ist. Da ist es charakteristisch, dass die Atmung nicht so funktioniert. Folglich sieht er durch den Sauerstoffmangel Dinge, die eben nicht (oder nicht jetzt) da sind.
    Bei der Parkinson Krankheit sind auch Halluzinationen und Verwirrtheit bekannt; wobei die Dopamin-Antagonisten (Medikamente) auch Wahnvorstellungen in desen Nebenwirkungprofil haben. Das ist hart.
    Der Arzt sollte darüber informiert werden, wie schlimm die Lage ist.
    Vielleicht kommt auch hier Jemand vorbei und kann Dir besser "aus erster Hand" berichten.
    Alles Gute!



  • Hallo Cassandra85

    Zuerst einmal herzlich willkommen in unserer Community.

    Evlt. kann dir «Parkinson Schweiz» weiterhelfen – diese informieren, unterstützten, bearaten und begleiten Betroffene in der Schweiz.

    Gratis Hotline PARKINFON 0800 80 30 20

    Siehe auch Link https://www.parkinson.ch/index.php?id=195&no_cache=1

    Hoffe dir hiermit weitergeholfen zu haben und wünsche dir eine guten Wochenstart.

    Beste Grüsse
    Claudia


  • Hallo Cassandra,

    ich erinnnere mich noch gut an den Moment andem ich meinen Vater + (Parkinson mit Demenz) in unserer Küche gefunden habe als er seine Waffe reinigte. Er wollte den Mann erschießen der Schuld am Unfall meiner Mutter war.

    Dabei hatte meine Mutter die Gartenhacke [b]selbst im Rasen liegen lassen. Damals habe ich ihm die Waffe abgenommen und nur noch geheult. 😢

    [/b]Er war ein friedlicher Mensch und warum er damals die Waffe reinigte kann ich Dir nicht sagen. Ich habe ihn geliebt und lange nach seinem Tod um ihn getrauert.

    Wende dich dringend an den Arzt deines Vaters und verschliese alle Messer, Waffen die im Haus sind. Nur noch Deine Mutter soll an die Messer kommen.

    Er meint es nicht böse und doch ist er eine Gefahr für Euch! Diese Krankheit ist sehr schlimm und ich war froh als er im Pflegeheim war, da er dort sehr gut betreut und es ging ihm sehr gut dort.

    Wünsche Euch eine schöne Woche

    gruß

    Gastone
  • Hallo Cassandra,
    die Medikation bei Parkinson ist eine ständige Gratwanderung. Man will den Parkinson gut einstellen, was mit dem Fortschreiten der Erkrankung immer schwieriger wird. Gleichzeitig kann dieser Versuch zu Psychosen führen, was auch nicht sein soll, so dass man oft auch eine schlechtere Einstellung des Parkinson in Kauf nehmen muss. Aber wie schon die vorherigen Beiträge sagen, darüber musst Du mit seinem behandelnden Arzt sprechen... auch da er die Medikamente auf den Zustand deines Vater abstimmen muss. Auch kann er Dir die Zusammenhänge sicher erklären. In der Regel werden die Psychosen bei Parkinson durch die Parkinson-Medikamente ausgelöst. Schade das die Quetiapine nicht helfen - ich nehme an der Arzt hat gehofft dadurch gut auf die Psychose einzuwirken, weil Dein Vater vom Parkinson her die entsprechenden Medikamente bräuchte.
    Inwieweit man Deinem Vater helfen kann, musst Du mit dem Arzt besprechen, weil er den Zustand Deines Vaters kennt. Ausserdem können auch die genannten Links von Claudia hilfreich sein.
    Alles Gute und liebe Grüsse Tündi
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