Therapie bei Asperger?

Kann jd eine Therapie empfehlen? Ziel wäre es etwas mehr Vertrauen ns Leben ins bekommen und weniger anzuecken bei Menschen die man ok findet.
Ich könnte mir eine Therapie mit Tieren vorstellen, wemn es für die Tiereok ist. Oder Musik...Nur keine Gruppe.
Danke.

Antworten

  • Hallo Kati

    Asperger ist leider nicht heilbar, ich habe es auch. Auch ich ecke immer wieder an und habe viele Probleme. Deshalb und aus weiteren Gründen habe ich vor drei Jahren Depressionen bekommen und bin seither immer wieder in der Psychiatrie gelandet, wo ich jetzt seit November auch wieder bin. Diesmal hat es zuerst so ausgesehen, als werde es nie besser, aber seit Freitag habe ich wieder einen Hoffnungsschimmer und diesmal glaube ich sogar, das meine Depressionen weg sind. Am Freitag bin ich nämlich zu einer Erkenntnis gelangt. Sicherlich weisst du bereits, dass viele Aspies perfekt sein wollen. Bei mir war das auch so. Ich wollte perfekt werden, weil ich dachte, dass ich dann besser akzeptiert werde. Daher habe ich mir keine Fehler erlaubt, und wenn doch mal einer passiert ist, habe ich mich auf verschiedene Arten bestraft, was ich an dieser stelle jedoch nicht weiter ausführe. Jedenfalls hat mir mein Psychologe am Freitag gesagt, dass perfekte Menschen von normalen Menschen auch nicht akzeptiert werden, weil sie dann zu perfekt sind. Das ist das gleiche Prinzip wie bei Androiden Robotern, wenn sie zu menschlich wirken, wirken sie beängstigend. Umgekehrt wirken auch zu robotermässige Menschen beängstigend. Deswegen lohnt es sich nicht, perfekt sein zu wollen. Wenn man dan noch zusätzlich (so wie ich) erwartet, dass die ganze Welt eines Tages perfekt wird, wird man immer wieder aufs Neue enttäuscht. Diese vielen Ungerechtigkeiten und Probleme auf der Welt waren schliesslich auch der Grund für meine Depressionen. Jedenfalls habe ich nun erkannt, dass ich nicht perfekt sein muss, und der Rest der Welt auch nicht. Es reicht, wenn man einigermassen durchs Leben kommt, schliesslich haben es andere Leute noch viel schwerer als wir. Dies allein ist vielleicht ein schwacher Trost, doch dadurch, dass ich nun nicht mehr perfekt sein will, sondern einfach nur mich selbst, ist auch ein grosser Druck von mir abgefallen. Ich möchte nun mein Ding durchziehen und versuchen, irgendwie durchs Leben zu kommen. Zurzeit habe ich auch eine Stelle in Aussicht, so eine Art Pflegefamilie, wo ich eventuell hingehen kann. Dort kann ich im Haushalt mithelfen und auch bei denen wohnen. Morgen gehe ich dort drei Tage schnuppern. Letzte Woche war ich schon einen Tag dort und es hat mir sehr gut gefallen. So eine Perspektive ist sicher hilfreich, um Vertrauen ins Leben zu gewinnen. Ich muss mein Vertrauen in das Leben auch zuerst aufbauen, denn bisher war mein Leben scheisse. Ich will jetzt aber ein neues Leben beginnen, das besser ist. Seit Freitag ist das jetzt so und bisher lief es gut. Ich freue mich auf das Schnuppern und hoffe auf ein glücklicheres Leben. Ich weiss zwar nicht wie deine Situation gerade ist, aber ich wünsche dir, dass du auch eine Perspektive hast oder findest, woran du dich orientieren kannst und woraus du kraft schöpfen kannst. Das ist jetzt etwas lang geworden, tut mir leid. Du kannst mir auch gerne eine PN schreiben, wenn du willst.
    Gruss
    OK
  • Hi,
    Du bist mit Depressionen in einer psychologischen Einrichtungen. Ich habe nit Depressionen studiert, gearbeitet... Geht schon immer.muss...
    Weißt Du nun warum ich nun auch mal Hilfe brauche. Nicht nur andere, die selbst Hilfe beanspruchen und mir davon abraten. 👿

    Du hast es sicher nicht öse gemeint.Ich möchte mich nicht ändern oder perfekt werden und auch weiter ehrlich sein und den sch... Leuten zeigen, dass sie sch.. ind nach Lust und Laune. Einer muss es ja tun 😉
    Ich will es nur bei Menschen unterlassen die mich mögen und zu mir halten .

    Alles gute! lg
  • Hallo kati333,

    bisher konnte dir wohl leider niemand aus der Community mit eigenen Erfahrungen weiterhelfen.

    Hast du das Thema denn schon mal bei deinen behandelnden Ärzten angesprochen? Oder gibt es bei dir in der Nähe vielleicht eine Selbsthilfegruppe, wo du dir Erfahrungswissen holen könntest?
  • Leider nein. Selbsthilfegruppe sowas kann ich nicht.
    Meine Hausärztin kennt sich mit Autismus nicht aus. Die Leute wollen einen eh immer schnell los haben it der Störung...


    Ich bin noch in Psychoanalyse. Kennt sich wer aus mit der Methode? Reicht 1x die Woche?
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  • Hallo kati333,
    wenn es dir bei der Psychoanalyse schon besser geht kannst du das deinem Dok mitteilen. Ist dem nicht so, können die Sitzungen auch öfters stattfinden. Findest du deinen behandelnden Arzt oder deine Ärztin nicht passend für deine Störung so sage es ihr oder ihm rechtzeitig. Ohne ein gewisses Grundvertrauen ist eine psychol. Behandlung nichts wert.
    Du entscheidest in einer guten Behandlung immer mit. Bis demnächst
  • Ja ich würde gerne mitentscheiden, aber ich wusste noch nie was gut für mich ist. Ich bin im Moment 2x die Woche und mitdem Autismus das kam erst vor paar Wochen immer deutlicher ans Licht.
    Ich spüre nun, dass ich noch was anderes brauche...irgendwas ohne reden vielleicht o ich mich besser verstehe. Maltherapie , Ergotherapie was auch immer.

    Abbrechen möchte ich die Therapie nicht. Ich rage mich nur ob 1x die Woche hilft? Ich dachte schon seit Monaten es geht nur noch bisschen voran und dann kamen doch riesen Schritte....

    Ach und besser geht es mir nicht. Ich habe imm noch starke Depressionen und so we. So ein Leben wird nie leicht werden..Die Hoffnung wäre wohl eine Illusion...ein Märchen.
  • Hallo Kati,
    ich finde es super, dass Du ein ganz gutes Gespür hast - dass dieses ganze Reden bei einer Psychoanalyse doch nicht so die alleinige Hilfe ist ... Wenn Du schon so direkt frägst, ob es die richtige Therapie für jemand mit Asperger ist, ... NEIN eigentlich nicht. Für ADHS (hat mehr mit Asperger zu tun als man denkt) gilt sie als nutzlos bis kontraindiziert und wird in der Regel von der Krankenkasse nicht übernommen.) Und wenn ich mir jetzt vorstelle, dass in einer Psychoanalyse eine hochkomplexe "Sprache" verwendet wird und man als Asperger schon Mühe hat im Alltag Dinge im übertragenen Sinne, Sprichwörter, Ironie und ähnliches zu verstehen ... was soll das bringen, ausser dass man sich nach einer Stunde irgendwie erleichtert fühlt, weil man Frust und Kummer kurz bereden konnte.
    Wobei ... ich verstehe sehr gut, dass Du nicht aufhören willst, denn es tut einfach gut über seine Probleme zu sprechen und in einer Therapie ist im Grunde genommen die Beziehung das Wichtigste und wenn die gut ist ... Wenn Deine Therapeutin sehr gut über Asperger Bescheid weiss und Dir helfen kann, Dich selbst zu verstehen und natürlich auch diese anderen, von den Autisten als neurotypisch, bezeichneten Menschen, damit Du weniger aneckst, ist es ja gut.
    Nur - glaub mir - ich will Deine jetzige Therapie nicht schlecht machen, ich denke sie hielft Dir einfach den jetzigen Stand zu halten. Aber um wirklich vorwärts zu kommen macht eine gute Psychoedukation und eine kognitive Verhaltenstherapie bei jemanden, der mit Asperger vertraut ist mehr Sinn.
    Vielleicht hast Du ja sprachlich auch schon viel gelernt, das Problem ist eben, man muss beim Asperger vieles, was die neurotypischen intuitiv mitbekommen, lernen. Und die Psychoanalyse sucht ja immer Ursachen in der Vergangenheit und die gibt es einfach nicht, Dein Hirn arbeitet einfach so, eben anders - genauso wie es sich 1000 Sachen merken kann von denen einer neurotypischer nur träumen kann. Aber genau das ist ja die Chance - ich habe etliche Asperger diagnostiziert die dadurch enorm kompensiert haben, aber ... trotzdem ihre Probleme haben ... meist bei der Arbeit.
    Natürlich kann das Umfeld - auch in der Vergangenheit - vieles erschweren und in Einzelfällen sollte man es therapeutisch angehen, aber nicht unbedingt gleich psychoanalytisch!
    Aber bevor ich vom ... ins.... komme....
    Etwas mit Tieren wäre super für Dich - am besten grosse Tiere, z.B. Pferde. Schau doch mal, ob es in Deiner Umgebung Reittherapie (Hippotherapie) gibt, das ist zwar oft für Körperbehinderte, aber ich könnte mir vorstellen, dass Dir das guttun würde. Den Tieren wäre es bestimmt recht ... Ich selbst liebe Katzen ... bei denen weiss man immer woran man ist ... die würden sich nie streicheln lassen, wenn sie es selbst nicht wollen.
    Ich würde Dir ein Buch empfehlen, in dem Frauen über ihre Erfahrungen und Probleme mit ihrem Asperger berichten - ich empfand es als sehr hilfreich um manches zu verstehen..
    Da ich gerade in Vancouver/Kanada beim Weltkongress ADHD bin, habe ich es nicht zur Hand ... auswendig weiss ich es nicht! Anfang Mai bin ich wieder in deutschen Landen und kann es Dir schicken, wenn Du möchtest.
    Alles Gute Tündi
  • Danke tündi das du ihr Wege aufzeigst die sie gehen könnte.
  • Danke Tündi, die Antwort hat mir richtig geholfen.

    Die Analyse war schon gut. Wer weiß, ob die Autismusstörung sonst ans Licht gekommen wäre, denn es wurden viele weitere psychische Probleme aufgedeckt und geheilt. Es kommt bei mir noch Missbrauch und vieles dazu.

    Am besten wäre nun, wenn ich so viel wie möglich Fachwissen mit Lösungen bekäme. Bsp: Warum ist Smalltalk so blöd. Wenn der Kollege Smalltalk will wimmeln sie höflich! ab. Meiden Sie Kantine o.ä.
    Sowas würde mir helfen, weil es sich für mich so anfühlt sls hätte ich über Nacht Autismus bekommen.
    Über Büchertipps freue ich mich sehr. Psychoedukation wäre auch perfekt. Wo kann man da suchen?
    Ich könnte schon suchen, denn zahlen muss ich eh selbst.
    Ja jd der mir klare Regeln an die Hand gibt. Es ist zu viel das alleine zu schaffen.




  • Hallo Kati,
    inzwischen habe ich Dir ja den Titel von Christine Preißmann per PN geschickt. Ich denke es ist lesenswert für Dich, auch weil ... jeder Asperger (trotz letztlich gleicher Symptome) wiederum im Rahmen seiner Persönlichkeit und seinem Erleben, genauso wie jeder andere ein Individuum ist ... eben verschiedene Frauen zur Sprache kommen. Vielleicht sind in diesem Buch auch Hinweise, wie Du zur einer Asperger-bezogenen Therapie kommen kannst - da ich ja gerade nicht zuhause bin kann ich nicht hineinschauen.
    In Freiburg haben sie ein sehr gutes Therapiemanual für erwachsene Asperger entwickelt. Es ist als Gruppentherapie gedacht, aber kann natürlich auch in eine Einzeltherapie mit einbezogen werden. Es erklärt sehr gut, warum z.B. für Asperger small talk so schwierig ist, dass sie z.B. leicht den Überblick verlieren, weil sie eben eher "Detailgucker" sind ... .... Es ist sehr gut aufgebaut, vom einfachen zum komplexeren, aber eigentlich für Fachleute gedacht.
    Ich weiß, dass Du zu einer Gruppe zur Zeit noch nicht in der Lage bist und manches daraus ist für Gruppen gedacht, aber ich denke auch in Einzeltherapie kann man davon profitieren ... indem man lernt sich selbst und andere besser zu verstehen ....
    Ansonsten gibt es für Erwachsene Asperger wenig gezielte Therapien - ich weiß nicht wie sehr sie in Deutschland verbreitet ist. In dem Ambulatorium in der Schweiz haben wir sie angeboten.
    Vielleicht schaust Du Dich mal in Autismus-Foren um und dort wissen einige mehr.
    Ich lass Dich den genauen Titel und die Herausgeber des Therapiemanual noch wissen - ich finde es erklärt manche Probleme recht gut - Strategien zu finden, sie etwas zu ändern ist dann noch ein anderes Thema.
    Herzliche Grüsse aus Kanada
    Tündi
  • Meine Therapie ist bald zu Ende und dann bin ich ganz alleine. Ich war mir so sicher, dass ich es lerne Kontakte ufzubauen usw....wenigstens eine nette Bekannte zu finden. Nichts. Ich habe schon Angst

  • Hallo Kati,
    du bist nicht allein. Und wenn es dir besser geht in dem du hier schreibst so tu das weiter. Es ist zwar ein Haken an deinem tweed das hindert uns aber nicht daran dir zu antworten. Kopf hoch.
    Bis bald!
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