OS Amputiert und schwitzen im Schaft bzw. im Liner * viele andere Fragen

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Hallo Zusammen!
Ich musste wegen einer infizierten Knie TEP im Juli 2017 OS amputiert werden. Nach vielen vielen Fehlversuchen habe ich jetzt einen leidlich sitzenden Schaft. Versorgt bin ich derzeit mit einem C-Leg. Zu meiner Person: ich bin 48, weiblich und durch Hund und Pferd sehr aktiv (aktiver gewesen 🥺 ) Trotz des mäßig sitzenden Schafts, Scheuerstellen und Schmerzen liegt mein Aktivitätslevel bei durchschnittlich 12-14 ts Schritten täglich aber ich hätte gerne mehr. Mein Hauptproblem ist dass ich öfter im Liner schwitze und dadurch aus der Prothese rutsche, bzw. diese dadurch nicht mehr richtig sitzt und ein Neurom welches ich leider am Stumpfende habe zum "erwachen" bringt. Hat jemand eine Lösung bezüglich des Schwitzens?
Ferner würde mich interessieren was ich tun kann um einen besseren Schaft zu erhalten und das Genium zu beantragen. Seitens der Techniker werde ich irgendwie immer nur vertröstet und habe den Eindruck sie beschäftigen sich lieber mit BG oder Haftpflichtfällen als mit Kassenpatienten.
Bisher wurde mein Stumpf zur Schaftanpassung immer nur per Hand ausgemessen aber ich kann mir irgendwie nicht vorstellen dass es im Zeitalter von 3D Technik nicht auch andere Methoden gibt. Kennt jemand wirklich gute Techniker im Rhein-Main Gebiet?
Mittlerweile geht meine Geduld auch langsam ihrem Ende entgegen.
Ich würde mich sehr freuen hier auf das ein oder andere Problem eine Antwort von Betroffenen zu erhalten.
Liebe Grüße Shari97

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  • Liebe Shari97

    Kenne mich mit Prothesen nicht aus. Deshalb kleine Frage zurück: Ist es möglich z.B. ein Tuch in die Prothese zu setzen gegen das Scheuern? Falls ja, würde ich dir empfehlen auf das Tuch ein paar Salbeiblätter einzulegen oder sonst auch direkt auf die Prothese. Auch kannst du noch etwas Natron dazu geben.

    Salbei wirkt natürlicherweise Schweisshemmend und lindert Entzündungen. Natron ist ein natürliches Deodorant.

    Alternativ kannst du auch mit ein paar Tropfen ätherischem Öl aus Salbei vermischt mit z.B. Olivenöl auf den Beimstummel geben. Nur nicht direkt auf die wunden Stellen. Sonst könnte es etwas brennen.

    Bei wunden Stellen hilft sehr gut biologischer Honig.

    Einen wirklich guten Techniker ist Harald Beck von http://www.orthoplus.ch/ und nutzt unter anderem die 3D-Analyse. Er ist zwar aus Zürich. Reist jedoch oft in der halben Welt rum für seine Kunden. Er betreut viele Sportler und ist leider dem entsprechend teuer. Frag doch einfach mal nach und kannst gerne auf mich verweisen.

    Hoffe die Tipps helfen etwas weiter.

    Lieben Gruss
    Priska

    Dipl. Naturheilpraktikerin TEN und Neurofeedback-Therapeutin


    Naturpraxis Hitz - Heilkunde | Neurofeedback | Biofeedback

    Flühstrasse 5, 5415 Rieden AG, www.naturpraxis-hitz.ch

    • EMR Zulassung: Von Krankenkassen anerkannt
  • einbein
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    Hallo, ich kann dir zum Schwitzen, Schaft und Genium einige Tipps geben. Schicke mir eine PN mit Tel.-Nr., Dann melde ich mich bei dir.

  • swisswuff1
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    Ich trage unter dem Liner direkt auf der Haut einen Baumwollschlauchgazestrumpf. Dadurch ist Schwitzen kaum mehr ein echtes Problem was die Prothese und deren Halt angeht. Aber bei mir ist es eine Armprothese und wir reden von viel Schweiss und regelmässigen Zugkräften bis gut und gerne über 40 kg oder so (dh ich brauche die Prothese zum schwer heben / ziehen, da schwitzt man auch, muss trotzdem halten).
  • einbein
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    Arm- und Beinprothese sind, was das Schwitzen betrifft, ein erheblicher Unterschied. Nicht das schwitzen an sich, sondern die Auswirkung. Ein kleiner Schweißfilm im Schaft u f man rutscht in der Prothese wie ein Bifi in der Packung. Dadurch reibt man sich wund. Bei der Beinprothese wird das gesamte Körpergewicht getragen und alle Reaktionskräfte durch die Körperbewegung übertragen. Ein Strumpf in der Prothese bedeutet immer Druckstellen und Irritationen der Haut.
    Beim Sport ziehe ich am Schaftrand eine nykonschlauch oder das bein der Nylonunterhose mit ein. Das verhindert die Reibung am schaftrand, verursacht aber am Übergang einen Abdruck. Manchmal mit leichtem Bluterguss. Aber für ein paar Stunden ist das noch unproblematisch.
    Ein vollflächiger Strumpf würde die Haftung nehmen. Früher und heute noch in drittländer würde das praktiziert und die Prothese dann mit einem Gurt gehalten. Aber das ist Technik von vorgestern.

    Man kann auch die Schweißdrüsen „abschalten“. Dann geht in der Prothese die Haftung nicht verloren. Auch bei starker körperlicher Anstrengung.
    Ich will hier keinen Roman schreiben. Bei Fragen einfach melden.

    Ich selbst bin hochaktiv und mit meiner Prothese ziemlich uneingeschränkt unterwegs. Das ist aber nicht das Ergebnis einer Sache sondern das zusammenwirken vieler kleiner Details. Jeder ist individuell. Deshalb kann msn keine allgemeingültige Regel aufstellen.
  • Hallo Ihr Lieben!

    Erstmal Danke für Eure Rückmeldungen. Das mit den "langen" Unterhosen praktiziere ich auch um die Scheuerstellen zwischen Liner und Schaft zu reduzieren .
    Einbein: ich melde mich bei Dir per PN. Du hast ja anscheinend schon viel Erfahrung gesammelt 😎
    Ich denke auch dass bei uns OS Amputierten ein Tuch oder ähnliches im Schaft/Liner eher nachteilig wäre. Kann mir nicht vorstellen wie damit dann eine gescheite Haftung erzeugt werden könnte. Aber trotzdem Danke.
    Für Hinweise auf einen guten Techniker im Raum Darmstadt, Frankfurt wäre ich nach wie vor sehr dankbar!
    Liebe Grüße
    Shari97
  • einbein
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    www.sani-klein.de
    Martin Brehm

    Wenn du ein bisschen weiter fahren willst:
    https://mayer-rexing.de/produkte/orthopaedietechnik/prothesen-der-unteren-extremitaet/
    Thilo Kuhmann
  • swisswuff1
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    einbein hat geschrieben:
    Arm- und Beinprothese sind, was das Schwitzen betrifft, ein erheblicher Unterschied. Nicht das schwitzen an sich, sondern die Auswirkung. Ein kleiner Schweißfilm im Schaft u f man rutscht in der Prothese wie ein Bifi in der Packung. Dadurch reibt man sich wund. Bei der Beinprothese wird das gesamte Körpergewicht getragen und alle Reaktionskräfte durch die Körperbewegung übertragen. Ein Strumpf in der Prothese bedeutet immer Druckstellen und Irritationen der Haut.
    Beim Sport ziehe ich am Schaftrand eine nykonschlauch oder das bein der Nylonunterhose mit ein. Das verhindert die Reibung am schaftrand, verursacht aber am Übergang einen Abdruck. Manchmal mit leichtem Bluterguss. Aber für ein paar Stunden ist das noch unproblematisch.
    Ein vollflächiger Strumpf würde die Haftung nehmen. Früher und heute noch in drittländer würde das praktiziert und die Prothese dann mit einem Gurt gehalten. Aber das ist Technik von vorgestern.

    Man kann auch die Schweißdrüsen „abschalten“. Dann geht in der Prothese die Haftung nicht verloren. Auch bei starker körperlicher Anstrengung.
    Ich will hier keinen Roman schreiben. Bei Fragen einfach melden.

    Ich selbst bin hochaktiv und mit meiner Prothese ziemlich uneingeschränkt unterwegs. Das ist aber nicht das Ergebnis einer Sache sondern das zusammenwirken vieler kleiner Details. Jeder ist individuell. Deshalb kann msn keine allgemeingültige Regel aufstellen.


    Ich verwende Tube Gauze, also hauchduenne Baumwollstruempfe. Die Haut schaut ganz wenig durch. Druckstellen gibt es keine, da das Zeug duenn ist und genau passt. Aber wenn man keine Groesse findet, passt es natuerlich nicht. Ich trage einen Gel-Liner, und der hauchduenne Baumwollstrumpf, gerade auch wenn er vollgeschwitzt ist, erhoeht die Haftung des Liners eher noch ein wenig. Ich weiss es, ich hantiere routinemaessig mit Gewichten von 60-190 kg, die ich nicht in ihrer Gaenze hebe, natuerlich, aber die ich drehe, ziehe, wende, etc. Das sind Zugkraefte die vielleicht hoeher sind als bei den meisten Beinprothesen, wie ich annehme. Die Oberflaechensache ist aber eine Wissenschaft fuer sich, vermutlich ist Myhandicap auch der falsche Platz dafuer. Auch Reibungs-/Schweissausschlaege sind hier absolute Seltenheit geworden. Aber wie gesagt - ich hab die Sachen nur fuer extreme Hochleistung im Armprothesenbereich ausgelegt, was andere machen keine Ahnung. Vielleicht ist auch Myhandicap der falsche Ort fuer solche Anwendungshinweise. Diese habe allerdings nicht ich erfunden, sondern kamen aus Zusammenschau von Dermatologin und Prothesentechniker ; )
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