Ohne Prothese zur Arbeit "gehen"?

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Aktuell besteht bei mir das Problem, dass ich eine Druckstelle und Reizung am Stumpf habe. Deshalb hat mir mein Arzt erstmal ein Prothesenverbot erteilt. Leider ist noch nicht abzusehen, wie schnell sich der Stumpf erholt. Da ich im Online Marketing arbeite und keinen Kundenkontakt habe, könnte ich auch ohne Prothese arbeiten. Mein Problem ist der Arbeitsweg und das Bewegen am Arbeitsplatz (zum Klo usw.).
Home Office ist - so mein letzter Stand - wohl leider nicht möglich.
Wie verhaltet ihr euch in so einer Situation? Müsste es in der akuten Situation nicht eigentlich im Sinne der Teilhabe am Arbeitsleben zumindest temporär ermöglicht werden, von zu Hause aus zu arbeiten?

Antworten

  • Hallo iflobot,
    diese Frage sei mir erlaubt: musst du zu Hause nicht ins Klo?
    aber sicher bekommst du noch bessere Tipps von Menschen, die sich damit besser auskennen 😀
    lg
  • einbein
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    Von diesem Problem war ich so direkt noch nicht betroffen. Aber ich würde einfach mit Krücken zur Arbeit gehen.

    Am Anfang, kurz nach der Amputation könnte ich die Prothese noch nicht so lange tragen und auch zu Kundenbesuche ohne Prothese mit Krücken gegangen.

    Ehrlich gesagt verstehe ich auch das Problem dabei nicht, solange du keine Tätigkeit hast, bei der du überwiegend stehen oder Sachen rumtragen musst. Ist das doch kein Problem.
  • Slowrider
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    Hallo

    Also wenn du nicht laufen kannst...wie wäre es mit einem Rollstuhl?Mache ich auch wenn es mal nicht geht.
    Und was die Toilette betrifft....Krücken sollten gehen.Dann eben nur mit einem Bein.

    Gruß
    Ralf

    (Antwort ist keine Rechts oder Medizinische Beratung.Für die Richtigkeit der Antwort wird keine Haftung übernommen.Einige Antworten werden mithilfe einer KI geschrieben.(Artikel wird gekennzeichnet)

  • swisswuff1
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    Ich habe die Armprothese für schwere oder schwierige Arbeiten an. Umstandshalber - ich am Arm was, oder, Prothese kaputt und nicht gerade reparierbar selber - kann ich sie auch nicht immer tragen. Dazu kommen Ausrutscher in der Asymmetrie, wenn Du weisst was ich meine - einmal war ein durch dauerndes schweres Heben provoziertes Schulterproblem, dann gerade aktuell ein durch Sondereinsatz / Ueberarbeit provozierter überlasteter Ellbogen links, andere Male langwierige Sturzfolgen. Alles das macht es nicht einfach, klar. Gründe um daheim zu bleiben, wäre ich zum Arzt damit, oder hätte ich gemacht was sie sagten, die hätte ich oft gehabt. Bei jedem Handgelenksbänderriss eine Schiene anzuziehen hätte bedeutet dass ich auch nicht einfach so aufs Klo gehe, und so weiter - und ohne Schiene heilt sowas vielleicht nicht so schnell so toll. Also ich habe auch immer wieder was abzuwägen.

    Soweit auch nur gerade irgendwie möglich habe ich mich einfach durchgeseucht. Ich gehe wo immer es geht dann trotzdem arbeiten, und schaue was geht. Für Rechnerarbeit entlaste ich soweit möglich, es gibt Spracherkennung, oder eine bequemere Maus, oder man macht Pause und arbeitet etwas (motorisch gesehen) anderes, steht zwischendurch auf, etc. Für schwere Sachen habe ich keine Lösung, die muss ich immer wieder selber im Griff haben, manchmal kann jemand helfen, sonst muss ich mir was überlegen.

    Gegen Reizstellen von der Prothese trage ich unter dem Liner und direkt auf der Haut einen ganz dünnen Baumwollstrumpf. Damit kann ich viel länger in der dunkelroten Zone arbeiten, dort wo andere längst aufgehört hätten. Auch Fahrradfahren wenn man viel schwitzt ist so gar kein Problem. Dazu habe ich einige Möglichkeiten zur Polsterung wenn man was arg weh tut. Auch ziehe ich die Prothese gelegentlich nur kurz und gezielt an und zwischendurch wieder aus. Das entlastet genauso gut. Einmal tat mir das Stumpfende sehr stark weh und musste heilen, da gab es vom Prothesentechniker eine kleine Silikonkappe vorne drauf die es polsterte oder abfederte. Das war sehr angenehm. Andere Male war der Ausschlag heftig aber kein Drumrum, also Prothese oft ausziehen und Salbe drauf, und nur kurz zwischendurch anziehen; es ging der Ausschlag trotzdem weg.

    Also fragt sich welcher Kompromiss geht - und ich sage den Aerzten gleich, wenn sie was krasses vorhaben, wie Arm ruhigstellen oder krank schreiben, dass es besser ist, man sucht einen praktischen Mittelweg oder eben einen Kompromiss halt. Also wenn ich mir mal wieder aus Dummheit am Arm was aufgerissen oder verbrannt habe, dickes Pflaster drauf, Prothese trotzdem anziehen - aber nur solange nötig, dann sobald möglich wieder ausziehen und halt aufpassen. Auch heilt es dann jeweils auf diese Art halt etwas länger aber ob es nur 2 oder dann 3-4 Wochen dauert bis es wieder wie neu aussieht ist mir dann eher egal, wenn ich unbesehen dessen arbeiten gehen kann. Dann kommt es mir auf 1 Tag nicht so an.

    Aber ob es einen Kompromiss gibt, bei dem es Dir trotzdem besser geht mit der Zeit, oder nicht, das müsstest Du wohl mit dem Arzt besprechen. Immer wieder aber ist es der Prothesentechniker, der auch eine Möglichkeit hat schnell was so zu verbessern dass es nicht so arg drückt, oder dann halt woanders drückt ; )
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