Motorrad(mit)fahren mit Handicap

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exbazi
exbazi ✭✭
in Sport & Freizeit
Hallo.

Ganz vorab, ich bin noch Neu hier und hoffe dass ich das richtige Forum erwischt habe, ansonsten bitte einfach verschieben wo es hingehört 😀

Also Thema ist folgendes. Ich selbst habe kein Handicap aber eine Freundin von mir, sie hat eine (inkomplette) Querschnittlähmung und sitzt im Rolli - und sie würde gerne mal mit auf dem Motorrad mitfahren, weil sie früher eben auch schon oft gefahren ist. Ich fahre selbst Motorrad, aber jetzt brauche ich ein wenig Hilfe 😀
Ich habe das Internet durchsucht aber bin auf keine wirkliche Lösung gekommen. Ich weiß nur dass es für Menschen mit Handicap dieser Art sogar möglich ist, selbst zu fahren, mit entsprechenden umbauten am Motorrad.
Ihre große (berechtigte) Angst ist, dass die Füße von de Fußrasten rutschen. Ich denke da müsste es doch irgend eine Lösung geben, denn "festmachen" mit irgendwas wäre ja zu gefährlich, was wenn doch mal ein Sturz passiert?

Hat jemand hier vielleicht erfahrung mit dieser Thematik? Ich habe an irgend eine Art Klick-Schuhe wie man sie vom Rennradsport kennt gedacht. Ich kenne mich mit der Materie leider nicht genug aus, deswegen dachte ich, ich frage mal hier. Hat jemand vielleicht Erfahrung wie es möglich ist die Füße fest aber sicher zu fixieren, ohne dass eben dadurch ein größeres Risiko bei einem Sturz (was natürlich nicht passieren sollte) ausgeht?

Sie hat keine Lust sich mit dem Thema auseinanderzusetzen weil sie davon ausgeht, dass es einfach nicht geht und ihr es zu gefährlich ist... Aber ich kann das einfach nicht glauben, ich bin überzeugt dass es genauso sicher geht wie ohne Handicap, deswegen nehm ich das einfach mal in die Hand 😀

Es wäre super wenn hier irgendwer Adressen oder Tipps hat! Danke schonmal

Sonnige Grüße aus dem Süden. Norman

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  • MyHandicap User
    MyHandicap User ✭✭✭
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    Hi Norman

    Bin jetzt nicht ganz sicher ob es um selbst - oder mitfahren geht. Wie dem auch sei:

    http://www.koeltgen.de/

    der macht (fast) alles möglich. Einfach mal anrufen, wie die Füße auf den Rasten fixiert werden können. Ich bin selbst inkompletter Tetra und schon öfters auf dem Motorrad hinten mitgefahren, habe allerdings eine gute Sitzbalace und kann die Füße ohne weiteres selbst auf den Rasten halt. Kann mir aber vorstellen mit Schlaufen (Klettverschluß) sollte es, je nachdem wie inkomplett deine Freundin ist, gehen.
    Eines ist natürlich klar - im Falle eines Unfalles ist das Verletzungsrisiko für "unsereins" höher.

    Klaus-Uwe

  • MyHandicap User
    MyHandicap User ✭✭✭
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    Lieber Norman,

    herzlich willkommen bei uns!

    Dass Du Dich für Deine Freundin informieren möchtest, finde ich super.

    Als Informationsgrundlage würde ich Dir folgenden Artikel empfehlen:

    http://www.myhandicap.de/behinderung_motorrad.html

    Darin wird der Anbieter, den Dir Klaus123 bereits genannt hat, ebenfalls erwähnt. Ich bin zuversichtlich, dass sie Lösungen für Euer Vorhaben parat haben, wenn Du Kontakt mit denen aufnimmst.

    Lieben Gruß,

    Tom
    MyHandicap
  • exbazi
    exbazi ✭✭
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    Hallo Klaus-Uwe und Tom,

    also momentan geht es "nur" ums Mitfahren auf dem Motorrad, sie macht grad erst ihren Autoführerschein, und ich selbst habe auch erst 5 Jahre später meinen Motorradführerschein gemacht, da ist man einfach sicherer unterwegs wenn man den Verkehr ansich schon kennt und sich auf die speziellen "Bedürfnisse" des Motorrads konzentrieren kann, von dem her dürfte das bei Ihr, wenn überhaupt, erst in ein paar Jahren Thema sein 😀

    Ja, auf Koeltgen bin ich auch gestoßen, die Website gab mir erst den Anlass mich näher damit zu beschäftigen, weil wenn Er dort sogar Motorräder zum selbstfahren umrüsten kann, dann sollte ja Mitfahren nur ein Klacks sein. Sie hat recht gute Balance aber eben keine Beinfunktion, von dem her kann sie sich noch ganz gut festhalten, und es geht ausschließlich darum, die Füße sicher und ungefährlich zu "fixieren".

    Ich werde die Tage mal bei Koeltgen anfragen, bin gespannt was die für Möglichkeiten haben!

    Klaus-Uwe, darf ich fragen wie ihr das mit dem Auf- und Absteigen macht? Ich als Fahrer muss ja schon draufsitzen bevor der Sozius aufsteigt (motorrad in der Balance halten, der Beifahrer muss ja auch was zum festhalten haben, etc.) , da kann ich ja dann schwer helfen?

    Tja und das mit dem Risiko... ich will eben kein erhöhtes Verletzungsrisiko riskieren... da DARF einfach nichts passieren, egal wer mitfährt.

    Diesesmal sind es leider Regnerische Grüße aus dem Süden 😀

    Norman


  • MyHandicap User
    MyHandicap User ✭✭✭
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    Hallo,tja das mit dem aufsteigen ist nicht so einfach zu erklären,das muss jeder für sich herausfinden wie es am besten geht.Wenn Sie ihren Pkw Schein haz würde ich mir mal ein ATV ausleihen da muss man die Füsse nicht fixieren und kann sich mal in Ruhe an die Balance ran machenNa das mit dem aufsteigen wird von Zeit zu Zeit besser vor allem wennn noch Muskeln da sind die ansprechen-LG Erich
  • MyHandicap User
    MyHandicap User ✭✭✭
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    Hallo Norman,

    sei herzlich willkommen im Forum.

    Du schreibst das Deine Freundin eine inkomplette Lähmung der Beine hat. Du kannst mal erfragen wie hoch die bestehende Restfähigkeit / Funktion im heben, anheben der Beine ist. Ist es mehr als 5 cm vom Boden dann könnten bereits Walk-on - Schienen ausreichen um das heben des Fußes zu unterstützen. Einfach mal im Sanitätshaus anschauen, ausprobieren, da die Anschaffung nicht besonders günstig ist. ( eine kostet um die 6- 800 € ) Allerdings muss hier täglich sehr hart gearbeitet werden mit diesem Hilfsmittel und bringt Betroffene sehr oft weit über die Grenzen hinaus. Das anlegen ist einfach, jedoch sollte auf ein gute Sitzfähigkeit gerade im Fuß - Fersenbereich vorliegen, sonst bringt es gar nichts. Zusätzlich könnte ein Bügel fest auf die Fußraste/ Motorad geschweißt werden um dem Fuß mehr halt Stabilität zugeben. Denn bei Krämpfen in der Wade, plötzlicher einsetzender Spastik könnte deine Freundin sonst Dich selbst behindern beim fahren.

    Tip,

    Es gibt ein Buch von Natalie Simanowski, - Wieder aufstehen - ISBN - 978-386882-011-9, mvg - Verlag.

    Es ist die bewegende Geschichte einer Sportlerin- Radsportlerin, die sich nach einem Attentat an die Weltspitze kämpfte. Sie hat eine inkomplette Lähmung / Verlust der Blase und in diesem Buch wird das für und wieder, doch auch der tägliche Kampf sehr gut beschrieben durch Sie selbst. Das Buch ist gehalten wie eine Art Tagebuch und sehr lesenswert mit all den inneren kämpfen, der unglaublichen Zerrissenheit, die Trauer, Wut und den Umgang mit dem Verlust der Gehfähigkeit / der Organschädigung.

    Doch auch die zusätzliche Belastung mit den Trägern KK und dem Träger - BG ( gesetzliche Berufsgenossenschaft), der Gang vor dem Sozialgericht, nicht aufzugeben, sondern das einfordern was mit in und zu der Situation benötigt und gebraucht wird. Die Zweifel der Freunde zu und über die erworbene Behinderung und das nicht verstehen der Umgang mit der neuen, ein wenig anderen Sexualität, Partnerschaft, doch auch zu fast allen Bereichen im Alltag die Bewältigung, der Umgang, mit all den verbundenen Höhen & Tiefen. Mfg Lyn 😉
  • MyHandicap User
    MyHandicap User ✭✭✭
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    Hi!
    Hier mal ein Link zum Video von Jo.
    Zwar fährt der selber (und dann nicht Motorrad sondern Trike), aber man kann ganz gut sehen was alles so möglich ist:
    http://vids.myspace.com/index.cfm?fuseaction=vids.individual&VideoID=43381231

    Ich will damit sagen, dass es fast IMMER Möglichkeiten gibt, trotz Handicaps, die Dinge die man machen will zu verwirklichen.
    Gruß

    Holger
  • exbazi
    exbazi ✭✭
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    So Hallo nochmal.

    Hab mir grade das Video von Jo angeschaut, das ist ja ein heisses Teil 😃 Ja so ähnlich hatte ich das mit den Fußrasten auch gedacht, nur von nem festen Gurt ist sie nich so begeistert.

    Dass es immer Möglichkeiten gibt ist mir klar, und daran glaube ich auch, deswegen finde ich da auch einfach eine, dann zählt die Ausrede nicht mehr, dass das Motorradfahren "nicht geht" 😀 Und ich hab eben schon rausgehört dass es für sie unglaublich toll wäre mal wieder zu fahren.

    Diese Walk-On-Schienen (wenn das die sind die den Fuß über die Ferse stützen?) habe ich angeschaut, ich weiss allerdings nicht ob das wirklich nötig ist wenn man einfach nur einen geschlossenen Schuh (Turnschuh oder sowas) gut befestigen kann.


    Grüße Norman

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