Genium Kniegelenk von Otto Bock ist wohl ohne Smartphone nicht mehr vollständig bedienbar....

Als Folgeversorgung wäre, nach guten Erfahrungen, das Genium von Otto Bock das Gelenk der Wahl. Allerdings wird die handliche Fernbedienung nicht mehr wie bisher mitgeliefert. Da mein Sohn kein Smartphone benutzt und auch zukünftig nicht benutzen und immer dabei haben will, wäre das Genium für ihn nicht mehr bedienbar!
Es erscheint schon fragwürdig, ob eine Versorgung mit einem sehr teuren Prothesensystem, das mit den im Lieferumfang enthaltenen Komponenten nicht bedienbar ist, die richtige Entscheidung für ihn sein kann. Wenn man sich einen teuren Mercedes kauft, wäre es sicherlich technisch auch möglich, diesen komplett mit einem Smartphone mit NFC-Technik zu bedienen. Dies würde aber allenfalls, so wie bisher auch beim Genium, als trendige Zusatzoption Akzeptanz finden. Ein hochpreisiges Fortbewegungsmittel, ob Auto oder Genium, unvollständig und ohne alle benötigten Bedienelemente auszuliefern, schränkt den potientiellen Nutzerkreis doch stark ein!
Mal etwas polemisch: Wenn das Genium mit den im Lieferumfang enthaltenen Komponenten nicht vollständig bedienbar ist, müsste eigentlich Beschaffung und Unterhalt eines Smartphones als Teil der Hilfsmittelversorgung auch von der Krankenkasse getragen werden !? – :) ist nicht mein Ernst, an sowas zu denken! Ich finde aber, Otto Bock sollte mal darüber nachdenken! Was denken andere Genium-Benutzer darüber?

Antworten

  • Früher gab eine Fernbedienung, die man jetzt im Smartphone-Zeitalter nicht mehr braucht.
    Bedienen kann man es trotzdem. Und auch voll nutzen. Neben dem Alltagsmodus kann man 2 weitere Modis programmieren lassen, die man durch Wippen umschalten kann. Bei mir ist das Radfahren und ein Modus, um die Kupplung im Auto zu bedienen. Zusätzlich gibt es noch 2 weitere Modis, die man über die App einstellen kann: Skaten und Boarden.
    Zusätzlich kann man über die App kleinere Einstellungen vornehmen. Zum Beispiel den Beugewiderstand oder den Beugewinkel für die Auto-Funktion.
    Ich denke, wenn man auf diesem Niveau lebt, dass man diese Funktionalität nutzt, hat man heutzutage auch ein Smartphone.

    Alternativ und ohne diese Funktionen gibt es Kniegelrnke anderer Hersteller. Aber auch ohne diese Funktionen.

  • Ich habe ein iLimb (Touchbionics / Ossur). Zu dessen Programmierung / Griffumschaltung wurde damals ein Apple iPod mitgeliefert, dass mittlerweile längst ganz hinüber ist. Ich habe ansonsten keine Applegeräte, wo die App auch laufen könnte. Ich habe ein schönes Android-Mobiltelefon, aber die Android App von Touchbionics ist so ein bisschen ein Witz, sie stürzt stets ab, baut keine Verbindung zum Gerät bzw. Hand auf. Es ist also schon ein Thema, wenn man diese Funktionen auch nutzen will. Ich denke, früher oder später werden sich diese Dinge von selbst erledigen: diejenigen Kunden, die die Prothese wirklich nutzen wollen (ohne Zeitverzug / mit Gadgets spielen) werden den Umschalter am Gerät selbst bekommen. Und dann gibt es die Kategorie der Benutzer, denen es auf eine Viertelstunde nicht ankommt, die können dann mit Apps ausgestattet werden, die dann wenn auch nur gelegentlich und nach aufwendigen Versuchen starten und ggf. eine Umschaltung erlauben. Vermutlich ist die Prothetik hier noch nicht ganz beim reifen Produkt, es sind eher so Alphaversionen oder Vorvorversionen, die zur Zeit "beim Kunden getestet" werden (sagt man ja: Projektmanagement nach Art "Banane": Produkt reift beim Kunden).