Alkoholsucht

Hey, mal eine allgemeine Frage in die Runde:
Hat jemand Erfahrungen mit einer „Intervention“ für jemanden mit einer Alkoholsucht?
Wie erreicht man eine solche Person am besten ohne dass die Person vor Scham alles und jeden von sich stößt?
«1

Antworten


  • Hallo Steplead

    ...am besten wenn du diese Person hängen lässt.
    Erst wenn die Sucht, welche auch immer, von dem Betroffenem selbst erkannt wird, kann er sich helfen lassen, was jedoch selten der Fall ist.

    Gute Zeit

    Kohlrabi


  • Kohlrabi hat geschrieben:
    Hallo Steplead
    ...am besten wenn du diese Person hängen lässt.
    Erst wenn die Sucht, welche auch immer, von dem Betroffenem selbst erkannt wird, kann er sich helfen lassen, was jedoch selten der Fall ist.
    Gute Zeit
    Kohlrabi
    Liebe Kohlrabi,
    erkennen und zugeben ist zweierlei 😉
    Schöne Weihnachtszeit!
  • AA = Anonyme Alkoholiker
    Blaues Kreuz
    Beide haben Beratungsstellen für Direkt und Indrekt Betroffene
  • Ich danke euch für eure Antworten. Hängen lassen würde alles nur noch schlimmer machen, daher werde ich mich denke ich mal ans Blaue Kreuz wenden.
    Hat jemand von euch das schon mal gemacht?
    Ich hab ziemlich Angst vor der daraus resultierenden Konfrontation.
  • Steplead hat geschrieben:
    Ich danke euch für eure Antworten. Hängen lassen würde alles nur noch schlimmer machen, daher werde ich mich denke ich mal ans Blaue Kreuz wenden.
    Hat jemand von euch das schon mal gemacht?
    Ich hab ziemlich Angst vor der daraus resultierenden Konfrontation.


    Hallo Steplead,

    mit der Alkoholsucht und Freundschaft ist das einfach gesagt so : Solange du dir wünscht, das der andere keinen Alkohol mehr trinkt, er aber ungenießbar wird wenn er nicht trinkt, ist "dein Sellenfrieden" abhängig von seinem Alkoholpegel. So bist du, auch wenn du keinen Tropfen Alkohol trinkst, mindestens genau so abhängig vom Alkohol wie er. Deine Abhängigkeit kannst du nur besiegen, wenn er ... wenn er es von sich aus will... aufhört zu trinken, oder du einen Schlußstrich ziehst.

    Denkt man sich mal durch wie das in so einer Partnerschaft oft läuft.... anfangs trinkt er offensichtlich sichtbar.... dann fängt er dir zuliebe mglw. an heimlich zu trinken... bis es darüber zu streit oder auch schlimmerem kommt. Da streit in einer 3erbeziehung... du er und der Alkohol... oft vorprogramiert ist, will gut überlegt sein wie man vorgeht.

    Die Leute vom blauen Kreuz oder ähnlichen Vereinen können dir letztlich nix anderes sage.... entweder läßt man trinken, macht Schluß, oder ist selber genau so abhängig davon, und hat keinen Grund sich über das trinken des anderen zu beklagen..... denn wenn man nicht abhängig wäre, könnte man ja Schluß machen... mit dem Alkohol, oder dem Trinker.

    😀 Helmut
  • Helmut sieht einiges richtig, anderes nicht grad so klar.
    Steplead kann ich sagen das die Leute von AA in dem Fall vom Fach sind weil sie auch Alkoholkrank sind aber die Lösung durch absolute Trockenheit gefunden haben.
    Ist bei Leuten vom Blauen Kreuz nicht unbedingt der Fall. Aber wer dort angestellt ist hat eine therapeutische Ausbildung.
    Es gibt auch noch Nacronon aber über die weiss ich zu wenig.

  • Hallo,
    Helmut hat schon recht: der Angehöriger eines Trinkers ist ebenso abhängig, wenn er nicht Schluss macht – eben Co-abhängig. Meistens aber nicht vom Alkohol; sondern beziehungs-süchtig. Darüber gibt ein Buch: Frauen, die zu sehr leiben.

    Colores, die Leute von AA sind nicht von Fach (Beruf, Ausbildung). Anonyme Alkoholiker (AA) sind selbst Betroffene, die das Trinken als solches aufgegeben haben und unterstützen sich gegenseitig in der Abstinenz. Es genügt ja nicht nur: mit dem Trinken aufzuhören. Es kann schon sein, dass im Rahmen der AA auch mal ein Psychotherapeut eine Selbsthilfegruppe leitet. Ist natürlich empfehlenswert. Für Angehörige AL_Anon und für Kinder Alateen Gruppen.

    Nacronon ist allerdings nicht zu empfehlen, weil das eine Sekten-Organisation (Scientology) ist. Einerseits kommt es nur zur Verlagerung der Abhängigkeit. Auch sonst fragwürdige Vorgänge…
    lg
  • Liebe eva
    Danke für die Information über Nacronon , da bin ich auch deiner Meinung .Was du über AA und Al_anon schreibst stimmt auch ich habe mich da offensichtlich nicht genug klar ausgedrückt .Auch das Buch : Wenn Frauen zu sehr lieben ;ist mir bekannt und zu empfehlen ! Dem Fragesteller kann ich auch nur sagen das dass verheimlichen oder akzeptieren der Sucht niemandem hilft.
    Das Thema MUSS(wenn nötig )mit Fachleuten angesprochen werden.
  • Uff, so hab ich das noch nie gesehen. Aber ihr habt recht, man ist natürlich Co-Abhängig. Aber wie startet man dann so eine Auseinandersetzung? Einfach sagen „ ich kann es nicht leiden, wie du bist, wenn du getrunken hast.“? Klingt irgendwie ziemlich hart. Ich möchte niemanden verletzen, auch wenn ich prinzipiell weiß, dass das vermutlich nicht möglich sein wird. Oder?
  • @Steplead
    Aber hallo, als ich das hier gelesen habe, bekam ich das Gefühl, dass du dich noch für Trinksucht deines Partners (?) entschuldigen möchtest. Wer verletzt hier wem? Nimmt er Rücksicht auf dich, wenn er stinkt?
    Solange der Partner weiß, dass du trotz seinem Fehlverhalten zu ihm stehst, hat er keinen Grund irgendwas zu ändern. Entscheidet man sich dagegen, muss man damit leben. Also zuerst bei sich klären, was willst du! Ändern kannst du ihm nicht.

    Wie startet man so eine Auseinandersetzung? Ehlich und offen, v.a. aber auch konsequent.
    Lerne v.a. Tacheles zu reden. Du hast hier schon viel zu allgemein die Frage gestellt. Warum sollte man dir überhaupt helfen, wenn es nicht um dich geht, sondern irgendjemanden irgendwo, dass dich evtl gar nicht an geht…
    Konkrete Frage – konkrete Antwort 😉

    --

    @idur, du fehlst uns
  • eva2019 hat geschrieben:
    @idur, du fehlst uns

    OT: sorry eva, wieso schreibst du für andere mit?

  • Steplead hat geschrieben:
    Ich danke euch für eure Antworten. Hängen lassen würde alles nur noch schlimmer machen, daher werde ich mich denke ich mal ans Blaue Kreuz wenden.
    Hat jemand von euch das schon mal gemacht?
    Ich hab ziemlich Angst vor der daraus resultierenden Konfrontation.


    Aller Anfang ist schwer , ich spreche da aus eigener Erfahrung. Das Blaue Kreuz ist da wirklich gut.Ich gehe noch heute obwohl schon 3,5 Jahre abstinent 😀
    Aber ehrlich , ich musste auch erst ganz unten ankommen bis ich begriffen habe das ich das für mich mache und nicht für andere.
    Viel Kraft für die kommende Zeit.
  • Danke Faci67
  • Steplead hat geschrieben:
    Hey, mal eine allgemeine Frage in die Runde:
    Hat jemand Erfahrungen mit einer „Intervention“ für jemanden mit einer Alkoholsucht?
    Wie erreicht man eine solche Person am besten ohne dass die Person vor Scham alles und jeden von sich stößt?


    Das ist nicht einfach, vorallem nicht als "Laie" bzw. wenn man selbst keine ähnlichen Erfahrungen oder Probleme durchgemacht hat. Es gibt Anlaufstellen wie Beyonduality, die jedoch das Mitwirken des Betroffenen voraussetzen. Anders wird es aber in jedem Fall schwierig. Wie gut kennst du die Person denn?
  • Guten Morgen,

    meine Mutter war damals stark Alkoholkrank (und ich nehme an, sie ist es immer noch) und wir haben so oft Interventionen mit ihr gemacht. Natürlich fühlte sie sich ein paar Wochen "schlecht", da war ihr alle die Wahrheit gesagt haben und hat etwas Hilfe gesucht, aber letztendlich wollte sie es für uns tun und nicht für sich und genau das war das Problem.
    Als sie unsere Worte wieder vergessen hat oder sich der Alltag wieder eingeschlichen hat, war alles wieder so wie vorher.
    Meiner Meinung nach, muss ein Suchtkranker von Allein den Schritt machen - er muss allein gesund werden wollen und nicht anderen einen Gefallen tun, sonst wird das nichts.
Diese Diskussion wurde geschlossen.