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Musikschule für Menschen mit Behinderung – Musik trotz allem

Musik trotz allem ist eine Musikschule der besonderen Art. Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung können hier die Welt der Musik kennenlernen, wie es ihren Stärken, Fähigkeiten und Ressourcen entspricht. Die Basler Schule hat ihre Tore im April dieses Jahres geöffnet.

Hände einer Klavierspielerin. | © unsplash

Musik kennt keine Grenzen. (unsplash)

Claudio* will Musik machen. Wegen seiner mehrfachen geistigen Behinderung jedoch suchte seine Mutter nach einer Lehrperson, die überhaupt auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten des 11-Jährigen eingehen kann. Fündig wurde sie 2005 schliesslich in der Musikschule Liestal, wo Babette Wackernagel Batcho einen musikalischen Grundkurs leitete.

Musik verbindet

Wie schon der französische Schriftsteller Victor Hugo sagte, drückt Musik aus, «was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist.» Musik ist eine Art universale Kommunikation, die es auch Kindern mit begrenzten Kommunikationsmöglichkeiten ermöglicht, sich emotional auszudrücken. Trotzdem ist Musik trotz allem nicht mit einer Musiktherapie zu verwechseln. Im Gegenteil, die Musikschule bietet Kindern und Jugendlichen einen Ort an, an dem sie wie alle anderen Musik spielen und lernen können. Therapeutische Effekte sind gewissermassen positive Nebenwirkungen.

Gemeinsam musizieren

Musik verbindet über Grenzen hinweg, steht auf der Webseite der Schule. Deshalb dürfen hier auch Kinder ohne Beeinträchtigung musizieren. Dadurch wird die Integration der Kinder mit Behinderung auf spielerische Weise gefördert. Dieses Zusammensein ist zentral im Musikunterricht. Ab Januar 2011 will die Schule auch Kurse für Musiklehrpersonen, die sich im Bereich Behinderung weiterbilden möchten, anbieten sowie für übliche Musikschulen, die ihre Tore auch für Schülerinnen und Schüler mit einer Behinderung öffnen möchten.

Kind, das Musik auf Kopfhörern hört | © unsplash Musik kann auch Therapie sein. (unsplash)

Grössere Resonanz als erwartet

In den grünen Basler Trämli wurden Dispenser mit einem Flyer der Schule aufgehängt. Die Resonanz war riesig. Nicht nur wollten viele Eltern den Prospekt mit dem Angebot der Schule, auch meldeten sich einige, die der Schule spenden wollten. Zu diesem Zweck soll jetzt ein gemeinnütziger Verein gegründet werden, der diese Spenden richtig verwalten und nutzen kann. Für den musikalischen Grundkurs haben sich bereits viele angemeldet, darunter sind Kinder mit Epilepsie, Hemiplegie, Autismus und viele mehr. Ob körperliche oder geistige oder gar keine Behinderung spielt keine Rolle, denn schliesslich ist es eine Musikschule für alle. Unterrichtet werden sie von Lehrpersonen, die nicht zwingend eine heilpädagogische Ausbildung haben. «Wichtig ist Interesse, gesunder Menschenverstand und der Wille zur Weiterbildung», bringt es Frau Wackernagel Batcho auf den Punkt.

Musik verändert

Claudio hatte viel Spass im Unterricht. «Er hatte einfach eine Schiisfreud an allem und seine Motivation war riesig!», erzählt Frau Wackernagel Batcho. Durch seine Behinderung redete Claudio vorher wenig, jetzt aber singt er und teilt sich auch häufiger mit. Für ihn hat sich der musikalische Grundkurs gelohnt. Ab August werden hoffentlich noch viele andere Kinder und Jugendliche diese positive Erfahrung machen. Für Fragen zum Angebot der Musik trotz allem steht Babette Wackernagel Batcho Ihnen gerne zur Verfügung: gruezi@musik-trotz-allem.ch.

*Name geändert


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